Sachsen- Das anhaltend sommerliche Wetter kurbelt den Verkauf von Mineralwasser an. «Analog zu den steigenden Temperaturen steigt die Nachfrage nach unserem Mineralwasser», sagte Paul K. Korn, Geschäftsführer der Lichtenauer Mineralquellen.
Das Unternehmen im Erzgebirge fülle durchschnittlich 700 000 Flaschen Mineralwasser und Erfrischungsgetränke pro Tag ab. In den vergangenen Wochen sei aber auch schon mehrfach die «Schallgrenze» von einer Million Litern überschritten worden. Probleme bereitet den Produzenten im Sommer fehlendes Leergut. Je nach Wetter werde von Mai bis September das meiste Mineralwasser verkauft, erklärte Markus Humpert, Geschäftsführer von Franken Brunnen. Das Unternehmen füllt in Eilenburg (Nordsachsen) jährlich rund 85 Millionen Liter Mineralwasser unter anderem der Marke «Sachsen Quelle» ab. Derzeit sei es in Eilenburg nicht möglich, die Produktion weiter hochzufahren – aus mehreren Gründen. «Es gibt sehr starke Engpässe beim Leergut», so Humpert. Die Beschaffung von Neuflaschen sei deutlich schwieriger geworden. «Weiterhin sind Aufrufe der Politik, sich einen Krisenvorrat an Mineralwasser anzuschaffen, gut gemeint. Uns fehlen aber dann Kästen», sagte der Geschäftsführer. Zudem bereiteten Fehltage wegen Corona und hohe Überstundenstände bei den gesunden Mitarbeitern Sorgen. Auch der Geschäftsführer von Lichtenauer bat die Kundinnen und Kunden, Mehrwegflaschen regelmäßig zurückzubringen. «Das ist sehr wichtig für uns beziehungsweise für eine reibungslose Produktion», so Korn. Lichtenauer habe bei Mineralwasser eine Mehrwegquote von 89 Prozent. Auf die erhöhte Nachfrage im Sommer habe man sich durch den Aufbau von Lagermengen eingestellt, zudem könne man mit zusätzlichen Sonder- und Wochenendschichten reagieren. 2021 setzte Lichtenauer 156 Millionen Liter Mineralwasser sowie alkoholfreie Erfrischungsgetränke ab. Deutschlandweit ist voriges Jahr weniger Mineralwasser produziert worden als 2020. Laut Statistischem Bundesamt wurden 12,4 Milliarden Liter natürliches Mineralwasser hergestellt – ein Rückgang von 6,3 Prozent. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen füllen bundesweit rund 150 Betriebe mehr als 500 verschiedene Mineral- und 27 Heilwässer sowie zahlreiche Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke ab. (dpa)