Dresden - Nicht nur Menschen machen die hohen Temperaturen zu schaffen, auch die tierischen Mitbewohner haben häufig Probleme. Ein paar Hitzetipps zeigen wie Sie Ihren Gefährten unbeschadet durch die heiße Jahreszeit bringen können.
Heißer Untergrund
Sand und Asphalt erhitzen sich schon bei 30,5°C schnell auf 62°C. Resultat sind oft Verbrennungen an den Pfoten und bei kleinen Hunden sogar am Bauch. Feldwege und Wiesen schützen die Pfoten des Vierbeiners. Der 5-Sekunden-Test kann außerdem helfen: Einfach den Handrücken fünf Sekunden lang auf den Asphalt legen. Wenn es nicht schmerzt, ist es auch für den Hund okay. Auch Hundeschuhe können die Pfoten schützen.
Hitzefalle Auto
Tiere sollten nicht im Auto zurückgelassen werden – auch nicht „nur kurz“. Hunde besitzen kaum Schweißdrüsen. Sie kühlen sich hauptsächlich durch Hecheln ab. Im heißen Wageninneren ist dies nicht mehr möglich und die Tiere erleiden schnell irreparable Organschäden. Selbst bei Autos mit Standklimaanlage sollte bedacht werden das dennoch eine direkte Sonneneinstrahlung über die Fenster erfolgt.
Sportliche Anstrengung und Spazieren
Vor allem das Laufen am Fahrrad sollte lieber auf die Abendstunden gelegt werden. Genauso wie Spaziergänge. Lieber in den kühleren Morgen- und Abendstunden größere Runden mit Bademöglichkeit gehen.
Weniger ist mehr und viel Wasser
Große Portionen von Nahrung sind für Hunde bei Hitze nur schwer verdaulich. Besser ist es kleine Portionen zu geben. Der Wassernapf sollte zuhause immer aufgefüllt sein, für unterwegs können Halter Wasser in einer Flasche mitnehmen, welches dem Tier immer wieder angeboten werden kann.
Fellpflege und Haut schützen
Bei empfindlichen oder sehr hellen Tieren lohnt es sich gewisse Körperstellen mit Babysonnencreme einzucremen. Dazu zählen zum Beispiel die Nasenspitze und Ohren. Regelmäßiges Bürsten kann ebenfalls helfen. Hundefriseure beraten gerne ob es bei Ihrem Hund sinnvoll ist das Fell zu kürzen – bei einigen Rassen dient das Fell als Sonn- und Hitzeschutz.
Sonderfall: Kurzschnauze
Hunde mit zuchtbedingten verkürzten Nasen, wie zum Beispiel Mops und Co., brauchen besondere Schonung. Ihre Thermoregulation durch die Nase/Nasenrücken ist ohnehin eingeschränkt. Starke Hitze bedeutet für diese Rassen schnell Lebensgefahr. Sie kann man leicht mit feuchten, kühlen Tüchern abkühlen.
Anzeichen für Überhitzung:
sehr starkes Hecheln
Apathie oder Taumeln
dunkle Zunge oder glasiger Blick
Erbrechen
Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Hund nach Möglichkeit in den Schatten bringen
Körper mit handwarmen Wasser kühlen
Trinkwasser (lauwarm) anbieten
Tierarzt alarmieren oder sofort eine Praxis aufsuchen
Umgebung kühl halten
Vor allem Nachts kann die Wohnung gut gelüftet werden um eine kühle Umgebung zu schaffen. Fenster sollten Tagsüber geschlossen bleiben. Vor allem weil sich Katzen darin einklemmen und schlimmstenfalls dort ersticken oder sich das Genick brechen. Beschatten der Fenster ist ebenfalls sinnvoll.
Kühle Liegeplätze
Katzen suhlen sich bei Hitze gerne auf kühlen Fliesen oder in der Dusche. Ein freier Zugang zu Bädern ist für Katzen also wichtig. Feuchte ausgebreitete Handtücher auf dem Boden oder eine Packung gefrorene Erbsen (in Handtücher eingewickelt) im Körbchen verschaffen Abkühlung.
Vorsicht mit Ventilatoren
Ventilatoren sollten so aufgestellt sein, dass die Katze nicht reingreifen kann und nicht vom direkten Luftzug getroffen wird. Um den Effekt des Ventilators noch zu verstärken kann eine Plastikflasche mit Wasser eingefroren werden, die dann vor oder hinter dem Gerät steht. Das funktioniert auch mit einem nassen Tuch am Ventilator.
Obacht beim Futter
Lassen Sie Nassfutter nicht zu lange stehen. Im Sommer legen Fliege gerne ihre Eier darin ab. Wie bei Hunden, ist es sinnvoll in den Morgen- und Nachtstunden zu füttern. Nassfutter enthält außerdem 80% Feuchtigkeit. Trockenfutter hingegen nur 10%.
Fellpflege
Regelmäßiges Bürsten entfernt überflüssige Haare und hält das Fell luftig. Ebenfalls wie bei Hunden können sehr sensible Katzen mit spezieller Sonnencreme an empfindlichen Stellen eingecremt werden.
Trinken
Katzen sind grundsätzlich trinkfaul. Dagegen hilft viele Wasserschalen aufzustellen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit das sie beim vorbeigehen doch etwas zu sich nehmen. Das Wasser kann auch mit etwas Thunfischwasser aus der Dose oder ungewürzter Rindfleischbrühe verdünnt werden.
Anzeichen für Überhitzung:
unruhiges Verhalten und erhöhte Herzfrequenz
dunkelrotes Zahnfleisch
Atemnot und Hecheln
Krampfen, Apathie
Erste-Hilfe-Maßnahmen:
sofort zum Tierarzt
für den Transport feuchte Handtücher über das Tier legen
das Fell mit einem nassen Tuch abreiben
Pfoten mit lauwarmen Wasser kühlen
Gehege schützen
Käfige sollten keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Unbedingt bedenken das die Sonne über den Tages wandert. Zugluft sollte außerdem vermieden werden.
Für Flüssigkeit sorgen
Die Tränke sollte immer gut gefüllt sein und täglich gewechselt werden. Auch frisches Gras und Kräuter enthalten viel Flüssigkeit.
Abkühlung verschaffen
Schlafhäuser aus Keramik bieten einen kühlen Platz. Auch Sandplätze wirken kühlend. Vögel lieben Duschen mittels einen Pumpsprüher.
Anzeichen für Überhitzung:
Apathie
liegen meistens auf der Seite
Puls ist beschleunigt und nur schwach fühlbar
schwache, schnelle Flankenatmung
Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Tier in ein feuchtes, kühles Tuch wickeln
lauwarmes Wasser einflößen
Tierart aufsuchen um Kreislaufversagen zu verhindern