Mo, 03.04.2023 , 17:01 Uhr

Rat für sorbische Angelegenheiten

Sorben fordern mehr Präsenz ihrer Sprache im Alltag

Sachsen - Die Sorben fordern mehr Präsenz ihrer Sprache im öffentlichen Leben - sei es durch Durchsagen im öffentlichen Nahverkehr, Beschilderungen oder in Behörden. 

Julian Nitzsche, Mitglied im Rat für sorbische Angelegenheiten, betonte bei einer Anhörung im Sächsischen Landtag am Montag, dass es schwierig sei, Kinder und Jugendliche dazu zu bewegen, eine Sprache zu erlernen, die in der Öffentlichkeit kaum präsent sei oder nur symbolischen Charakter habe. Er kritisierte den Mangel an sorbischsprachigen Medien, da es nur eine Tageszeitung mit vier Seiten und eine halbstündige Fernsehsendung im Monat gebe. Nitzsche bemängelte auch, dass in Bussen und Zügen fast ausschließlich Deutsch gesprochen werde, obwohl die meisten Fahrgäste Sorben seien. Lediglich der Busfahrer auf der Buslinie 530 zwischen Bautzen und Kamenz spreche Deutsch. Dawid Statnik, der Vorsitzende des Bundes Lausitzer Sorben, wies jedoch darauf hin, dass es auch Erfolge gebe, wie die Etablierung der sorbischen Sprache bei Microsoft. Das Ziel sei nun, die Sprachsteuerung über Alexa in sorbischer Sprache zu ermöglichen. (mit dpa)