Sinkende Immobilienpreise in fast allen Landkreisen und deutlich weniger Einnahmen durch Immobilienverkäufe: Der Immobilienmarkt in Sachsen ist zuletzt stark ins Rutschen geraten. Wer einen Immobilienverkauf in naher Zukunft plant, sollte einige Punkte beachten.
Der Ende Dezember 2023 veröffentlichte Grundstücksmarktbericht für Sachsen zeigt eine starke Veränderung des Immobilienmarkts. So wurden 2022 insgesamt rund 47.500 Immobilien verkauft, -13% weniger als im Jahr davor. Die Einnahmen durch Immobilienverkäufe lagen bei 11,5 Milliarden Euro und so rund zehn Prozent weniger als noch im Vorjahr.
Ein Grund für den instabilen Immobilienmarkt in Sachsen könnte die Preisentwicklung sein. So beeinflussen höhere Zinsen und Baukosten sowie Verbraucherpreise den Immobilienmarkt. Während die Preise bei Ein- und Zweifamilienhäusern in einigen Landkreisen gesunken sind, kam es gerade bei Eigentumswohnungen und in den Großstädten zu bemerkenswerten Preisanstiegen.
Entsprechend ist die Zahl der Immobilienverkäufe in Leipzig und in anderen Großstädten gesunken: In Leipzig wurden 2022 rund 6.000 Immobilien verkauft, in Dresden 4.150 und in Chemnitz 3.000. Aber auch in den Landkreisen wurden weniger Immobilien verkauft: In Bautzen, Meißen, Mittelsachsen und vor allem im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge war die Zahl der Immobilienverkäufe rückläufig. Lediglich in Görlitz stieg die Zahl der Immobilienverkäufe zum Vorjahr um fünf Prozent.
Wer trotz der schwierigen Situation auf dem Immobilienmarkt eine Immobilie verkaufen möchte, kann sich Unterstützung von Experten holen. Für Laien ist es oft schwierig, einen realistischen Verkaufspreis zu ermitteln.
„Prinzipiell sind in Deutschland nur drei Methoden für die Wertermittlung von Immobilien zugelassen. Die Wahl des Verfahrens hängt von der Art der Immobilie ab.“, erklärt Katharina Heid, Immobilienexpertin und Geschäftsführerin der Heid-Immobilienbewertung GmbH. „Das Sachwertverfahren stützt sich auf die Herstellungskosten und eignet sich für selbstbewohnte Häuser. Das Ertragswertverfahren ist ideal für Renditeimmobilien. Es wird angewandt, wenn Sie eine Wertermittlung für eine Wohnung oder Gewerbeimmobilie benötigen. Das Vergleichswertverfahren kann für alle Immobilien angewandt werden, für die in jüngerer Vergangenheit genügend Transaktionen für vergleichbare Objekte abgewickelt wurden.“
Bei der Immobilienbewertung verschafft sich ein öffentlich bestellter Gutachter einen Überblick über die Immobilie und prüft alle vorliegenden Unterlagen. Für die Immobilienbewertung werden verschiedene Faktoren von den Gutachtern herangezogen: „Wichtigster Faktor bei der Wertermittlung von einem Haus ist die Lage. Das gilt auch für die meisten anderen Grundstücke und Immobilien. Auskunft über den Wert der Lage gibt der Bodenwert. Dieser wird durch einen Sachverständigen ermittelt. Als grobe Orientierung können Sie die veröffentlichten Bodenrichtwerte heranziehen – aber eben wirklich nur grob.“, so Katharina Heid.
Neben der Lage sind auch weitere Faktoren bei der Wertermittlung von Immobilien relevant, etwa Alter und Zustand, Ausstattung, Energieeffizienz und Fläche der Immobilie. Wer den Wert seiner Immobilie vor dem Verkauf steigern möchte, könnte beispielsweise über eine energetische Sanierung nachdenken, falls die Energieeffizienz der Immobilie derzeit noch nicht gegeben ist.
Wie überall in Deutschland bleibt die Immobilienlage auch in Sachsen spannend. Gerade in den Großstädten Leipzig, Chemnitz und Dresden sind die Preise derzeit hoch. Kaufinteressenten zeigen daher eher Interesse an Immobilien außerhalb der Großstädte. Günstiger ist es vor allem in Görlitz, Plauen und Zwickau. Wer eine Immobilie in diesen Gebieten verkaufen möchte und einen realistischen Verkaufspreis verlangt, hat gute Chancen, seinen geplanten Immobilienverkauf erfolgreich abzuschließen.