Besonders für Sportbegeisterte ist ein klassischer Strandurlaub mit stundenlangem Sonnen auf dem Handtuch viel zu ruhig. Das ist völlig in Ordnung, schließlich soll jeder seinen wohlverdienten Urlaub nach den eigenen Vorlieben gestalten und nutzen. Wenn der Sinn nach viel Bewegung steht, ist ein Aktivurlaub genau das Richtige. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Eine feste Definition für den Begriff Aktivurlaub existiert nicht. Dennoch werden unter diesem Reisen zusammengefasst, bei denen der Fokus auf sportlicher Aktivität liegt. Bereits im Februar haben zahlreiche Aussteller auf der Dresdner Messe “Urlaub, Abenteuer und Erlebnis” das weite Spektrum von Aktivurlauben veranschaulicht. In diesem Artikel sollen noch einmal die beliebtesten Fortbewegungen im Aktivurlaub vorgestellt werden. Zu jedem folgen eine europäische Beispielstrecke und eine heimische Alternative.
Ob mit dem modernen E-Bike oder dem alten Drahtesel aus der Garage, eine Radtour kann viel Freude bereiten. Dabei gibt es auch allerhand zu erkunden. Europa verfügt über 17 internationale Fahrradrouten, die zahlreiche Länder des Kontinents durchqueren und lohnenswerte Zwischenstopps bieten. So können entlang der 7.337 Kilometer EuroVelo 8 (Mittelmeer-Fahrradroute) zehn Länder bereist und 23 UNESCO-Stätte besichtigt werden. Über diesen Fernradweg gelingt es, von Gibraltar bis nach Zypern durchzuradeln.
Direkt vor der Haustür kann der Elberadweg befahren werden. Von den insgesamt 1.300 Kilometern befinden sich ganze 153 Kilometer in Sachsen. Der Weg schlängelt sich (auf der deutschen Seite) von Bad Schandau über Dresden, Magdeburg und Hamburg bis nach Cuxhaven entlang der Elbe und passiert dabei verschiedenste Naturschutzgebiete.
Beim Wandern denken die meisten wohl sofort an den Jakobsweg, aber Europa hat noch mehr schöne Wanderwege.
So zum Beispiel den Fischerpfad in Portugal. In 13 Etappen können auf ihm 226 Kilometer entlang der portugiesischen Küste zurückgelegt werden. Startpunkt ist São Torpes. Da der Weg fast ausschließlich über Strände, Dünen und Klippen führt, sollte mit jedoch stets mit aufkommenden Atlantik Wind gerechnet werden.
Ein sächsisches Pendant bietet der Malerweg. Von Liebethal aus führt der Rundweg bis an die tschechische Grenze und wieder zurück nach Pirna. Auf ganzen 112 Kilometern kann so in 8 Etappen die sächsische Landschaft à la Caspar David Friedrich bestaunt werden.
Wer einen Segelschein hat, will diesen auch nutzen. Im Alltag ist wohl kaum Zeit auf hohe See zu stechen, aber im Urlaub bietet ein Segeltörn unglaubliche Eindrücke.
Ein beliebtes Ziel für Segler ist die italienische Insel Sardinien. Auf einem 55 Kilometer langen Törn entlang der Nordküste kann auf der Costa Smeralda immer wieder an Traumstädten und Stränden Halt gemacht werden.
In Sachsen bietet das Lausitzer und Leipziger Seenland hervorragende Segelreviere. So sind jeweils mehrere Seen schon für den Segelsport freigegeben. Darunter zählen unter anderem der Senftenberger See, Geierswalder See, Bärwalder See und Cospudener See. All diese nacheinander zu segeln ist ja quasi auch ein Törn.
Wichtig ist, sein Vorhaben nicht zu überstürzen. Im Sommer sinkt zwar die Angst, durch verregnete Tage die Reise zu unterbrechen zu müssen, dafür bringen die Temperaturen einen leicht zum Schwitzen. Wird nicht ausreichend Wasser getrunken, kann es so leicht zur Dehydration kommen. Deswegen sollten, egal bei welcher sportlichen Aktivität immer genügend (Trink-)Pausen eingelegt werden! Auch das vorherige Auseinandersetzen mit der Strecke und der eigenen Belastbarkeit ist unerlässlich. Jede Tour kann so in realistische Teilabschnitte gegliedert werden. Eine passende Ausrüstung vermindert das Verletzungsrisiko.
Von Jessica Brungart