Sachsen/Leipzig - Sexismus, Diskriminierung und Gewalt: Damit haben besonders Menschen sexueller Minderheiten zu kämpfen. Doch nur selten wird genau das zur Anzeige gebracht. Das will Mareen Klenke ändern. Sie ist sachsenweit die erste Staatsanwältin für genau diese Personengruppe.
Angst nehmen und Vertrauen geben, dass will Klenke mit ihrem Amt erreichen. Seit 1. Februar sitzt sie dafür in der Staatsanwaltschaft in der Nonnenstraße in Leipzig. In allererster Linie steht sie dort den Opfern als Ansprechpartner zur Verfügung. Die gebürtige Brandenburgerin beantwortet Fragen und ermutigt die Hilfesuchenden Anzeige zu erstatten. Denn nur so können Straftaten aufgeklärt werden, erklärt sie. Angst, zur Polizei zu gehen, brauche kein Opfer haben, so Klenke. Denn auch dort gäbe es bereits flächendeckend Ansprechpartner für genau diese Fälle. So bietet ihr Amt den Betroffenen ein zusätzliches Angebot.
Vorbild für die Stelle kommt aus der Bundeshauptstadt Berlin. Dort soll es schon seit mehreren Jahren erfolgreich eine derartige Ansprechstelle geben. Initiiert wurde das Pilotprojekt hier in Leipzig durch das Sächsische Ministerium für Justiz, Demokratie, Europa und Gleichstellung. Dieses Amt sei ein Meilenstein für Sachsen. Denn neben ihrer Tätigkeit als Staatsanwältin arbeitet Klenke auch aktiv mit Vereinen und Interessensgemeinschaften zusammen. Ihr sei bei ihrer Arbeit besonders wichtig, dass die Betroffenen die möglichst beste Unterstützung erhalten. Noch ist das Pilotprojekt am Anfang. Doch die 41-Jährige hofft, dass es bald mehr solcher Ansprechstellen in ganz Sachsen geben könnte.
LSBTTIQ*, das sind Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgeschlechtliche, Transgender, Intersexuelle sowie queere Menschen, der Stern repräsentiert alle Menschen, dich sich auf keine der Gruppen festlegen möchten.