Sa, 01.07.2023 , 16:00 Uhr

Trotz Verschiebung des Macron-Besuchs: Fête de l'europe findet statt!

Nachdem der französische Präsident Emmanuel Macron seinen Staatsbesuch aufgrund von Unruhen in Frankreich verschoben hat, steht fest: die geplante Fête de l'Europe am 04. Juli auf dem Dresdner Neumarkt findet dennoch statt.

Präsident Emmanuel Macron verschiebt seinen geplanten Staatsbesuch in Deutschland aufgrund der anhaltenden Krawalle in Frankreich. Das Bundespräsidialamt in Berlin gab am Samstag bekannt, dass der Besuch von Montag und Dienstag auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird. Macron informierte Bundespräsident Steinmeier telefonisch über die Situation in Frankreich und bat um Verständnis für die Verschiebung. Auch der Elysée-Palast bestätigte die Entscheidung. Zuvor hatte das ARD-Hauptstadtstudio darüber berichtet.

In einer Mitteilung des Bundespräsidialamtes bedauerte Steinmeier die Absage, zeigte jedoch volles Verständnis angesichts der Situation im Nachbarland. Er verfolge die Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit und hoffe, dass die Gewalt bald ein Ende findet und der soziale Frieden wiederhergestellt wird, erklärte Steinmeier.

Trotz der Verschiebung des Staatsbesuchs, findet die geplante Festveranstaltung auf dem Dresdner Neumarkt statt. Bekannte Musik-Acts, wie Lea und Leony werden bei der Fête de l’Europe auftreten. Außerdem der Newcomer wie dem deutsch-französischen Rapper Remi.fr bis zum bekannten DJ-Duo Gestört aber GeiL und den Chartstürmern 01099 aus Dresden und  viele andere. 

 

Die Unruhen wurden durch den Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle am Dienstag ausgelöst. Eine Motorradstreife in Nanterre bei Paris hatte den Jugendlichen am Morgen angehalten, als er plötzlich losfuhr, fiel ein tödlicher Schuss aus der Dienstwaffe des Polizisten. Der Vorfall löste landesweite Bestürzung aus und führte zu heftigen Unruhen in ganz Frankreich. In der vierten aufeinanderfolgenden Nacht kam es zu Ausschreitungen mit mehreren Hundert Verhaftungen, Plünderungen und Brandanschlägen. Der Jugendliche sollte an diesem Samstag in Nanterre beerdigt werden.

Der Staatsbesuch von Macron wäre der erste Besuch eines französischen Präsidenten in Deutschland seit 23 Jahren gewesen. Macron und seine Frau Brigitte sollten am Sonntagabend in Ludwigsburg in Baden-Württemberg eintreffen. Weitere Stationen des Besuchs wären am Montag Berlin und am Dienstag Dresden gewesen. Macron plante, vor der Frauenkirche eine Grundsatzrede zu den deutsch-französischen Beziehungen zu halten. Der Besuch sollte sowohl die deutsch-französische Freundschaft feiern als auch ein neues Kapitel einläuten, so das Bundespräsidialamt.

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass innenpolitische Ereignisse in Frankreich die außenpolitischen Pläne beeinflussen. Im Frühjahr wurde der Besuch des britischen Königs Charles III. aufgrund der Rentenproteste in Frankreich kurzfristig abgesagt (dpa)