Leipzig - Die Grünauer SPD kam am Mittwoch nun schon zum 40. öffentlichen Bürgerdialog mit Anwohnerinnen und Anwohnern des Stadtteils auf der S-Bahn-Brücke Stuttgarter Allee ins Gespräch.
Als besonderer Gast war die sächsische Gleichstellungs- und Integrationsministerin Petra Köpping vor Ort, die sich zusammen mit SPD-Landtagskandidatin für Grünau und Leipzig-Südwest, Waltra Heinke, anhörte, was den Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln brennt. Besonders das Thema Integrationsherausforderungen in Sachsen wurde häufig angesprochen, wie die Staatsministerin Köpping feststellen musste.
"Ich hatte jüngst eine Begegnung, wo eine Bürgerin mir sagte: In dem Geschäft wird so viel geklaut, da kann man den ganzen Wagen mit rausnehmen und niemand macht was. Dann habe ich gesagt: Dann möchte ich nun gerne mit ihnen hingehen, um mit dem Geschäftsführer zu sprechen, um zu klären, warum er das zulässt. Dann hieß es nur: Nein Nein, da müssen wir nicht hingehen, das habe ich nur gehört. Das ist ein Punkt wo ich sage, dass wir wirklich realistisch berichten müssen. Sowohl als Bürger, als auch als Politik, damit wir keine Gerüchte streuen. Denn mir sagen andererseits viele Geflüchtete, die sich anstrengen, die gut integriert sind, die die Sprache lernen, die Arbeitsstellen haben, dass sie natürlich unter diesen negativen Berichterstattung leiden, weil sie dann alle in kollektive Haft genommen werden, obwohl es nur einen Teil betrifft. Wo ich dann eben sage: Wenn eine gewisse Kriminalität überschritten ist, müssen diese Menschen dann auch ausgewiesen werden. Da muss man als Staat zeigen, dass man dort auch handelt", erklärt die sächsische Gleichstellungs- und Integrationsministerin Petra Köpping.
Ihre Parteikollegin und Direktkandidatin Waltra Heinke sieht in der Integration und Zusammenarbeit mit Geflüchteten den Schlüssel für eine besser funktionierende Gesellschaft.
"Jetzt haben wir ganz viele unbegleitete Flüchtlinge hier. Die sollen Deutsch lernen und dafür gibt es viele Programme inzwischen. Viele können inzwischen sogar eine Ausbildung machen. Die schließen eine große Lücke für uns. Wenn uns das bewusst ist, uns den älteren Bürgern hier in Grünau, wird es möglich, dass man miteinander arbeitet und die Gesellschaft wieder besser funktioniert", so Heinke.
Für Grünau wünscht sich Köpping eine durchmischte Gesellschaft.
"Weil die Durchmischung von Menschen, die unterschiedlichster Herkunft sind - ich meine auch soziale Herkunft - dass das eine wichtige Notwendigkeit ist für das gesellschaftliche Zusammenleben. Da wünsche ich mir, dass in Grünau wieder mehr passiert. Dass man Gemeinschaftseinrichtungen, die man vielleicht mal geschlossen hat, wiederbelebt. Denn durch Begegnung, durch den tagtäglichen Kontakt kann ich eigentlich Integration in aller Hinsicht leisten, sonst wird sie nicht gelingen", so Köpping.
Seit vielen Jahren ist die Grünauer SPD im Stadtteil mit ihren Bürgerdialogen unterwegs, um über politische Positionen zu informieren und Meinungen aufnehmen zu können. Dabei ging es unter anderem bereits um Themen wie mehr Polizeistellen in Sachsen, Einführung von Gemeinschaftsschulen oder den Nahverkehrs und Sparkassenschließungen in Grünau.