Chemnitz – Für dieses Jahr stehen der Stadt Chemnitz Fördermittel des Freistaates Sachsen über die Richtlinie „Integrative Maßnahmen“ zur Verfügung, die an Dritte weitergegeben werden können.
Gegenstand der Förderung sind ehrenamtlich durchgeführte Deutschkurse und ehrenamtliche Projekte (Mikroprojekte). Interessenten können sich an das Sozialamt Chemnitz wenden. Dort können auch Anträge eingereicht werden. Kontakt: sozialamt.integration@stadt-chemnitz.de.
Deutschkurse können mit bis zu 300 Euro pro Kurs und Mikroprojekte mit bis zu 1.000 Euro finanziell unterstützt werden. Ein Eigenanteil muss hierbei nicht erbracht werden. Förderfähig sind Sachkosten, wie beispielsweise Miete, Arbeitsmaterial, Lehrunterlagen oder Fahrtkosten von ehrenamtlich Tätigen. Nicht förderfähig sind Personalkosten.
Eine ehrenamtliche Initiative kann maximal 1.000 Euro pro Jahr erhalten. Der entsprechende Förderantrag muss mindestens vier Wochen vor Maßnahmebeginn beim Sozialamt der Stadt Chemnitz eingereicht werden.
Zwei Beispiele aus der Praxis, die 2017 bereits über die Richtlinie gefördert werden konnten, werden nachfolgend vorgestellt:
Deutschkurs für geflüchtete Frauen – Die Lila Villa bietet Deutschkurse für geflüchtete Frauen an. Dabei werden erste Elemente des Grundwortschatzes der deutschen Sprache vermittelt. Zudem werden Themenfelder wie Angaben zur Person, Zahlen, Uhrzeit, Kinder und Arztbesuche behandelt. Ziel ist es, nach dem Kurs Grundkenntnisse zu haben und einfachen Konversationen folgen zu können. Geleitet wird der Deutschkurs von zwei Frauen, die Arabisch/Deutsch und Kurdisch/Farsi/ Paschtu/Deutsch sprechen. Der Deutschkurs für Arabisch sprechende Frauen findet montags und mittwochs von 14 Uhr bis 16.45 Uhr statt. Frauen, die kurdisch, farsi, pasthu sprechen, können den Deutschkurs montags und dienstags von 16 Uhr bis 18.45 Uhr besuchen. Die Kurse sind für die Teilnehmerinnen kostenfrei.
Fahrradwerkstatt „Mit dem Rad ankommen“ – Die Fahrradwerkstatt des Patenschaftsprogrammes SaveMe des Sächsischen Flüchtlingsrat e. V. existiert seit 2014. Das Team aus Geflüchteten und Deutschen überprüft und repariert von Chemnitzern gespendete Fahrräder. Anschließend werden die Räder kostenlos oder gegen eine kleine Spende an Asylsuchende weitergegeben. 200 Fahrräder konnten mit Hilfe der Chemnitzer schon übergeben werden. Ca. 400 Menschen warten auf die Möglichkeit, ein solches Rad und damit ein Stück Mobilität zu erwerben. Mit den Fördermitteln konnten u. a. wichtige Ersatzteile und Werkzeuge beschafft werden. Nicht mehr benötigte Fahrräder und Ersatzteile können zu den Öffnungszeiten abgegeben werden.