Dresden - Die Bahnbögen im Bereich des Leipziger Bahnhofs, der Yenidze und des Kraftwerks Mitte für Kreative nutzbar machen, diese Idee bringt die Initiative "StadtbilDDresden" jetzt ins Spiel. Durch Wohnungsbau, Sanierung und Abriss habe sich die Situation für Künstler und Musiker verschärft. Die neu geschaffenen Räumen könnten ein Leuchtturmprojekt für die Kulturhauptstadt werden, so die Initiative für Baukultur.
In einem Positionspapier beschreibt die Dresdner Initiative, dass Künstler zunehmend durch Abriss, Neubau und Wohnungsbau verdrängt werden. Die Kreativwirtschaft hätte demnach in den vergangenen Jahren das Gelände des „Elbviertels“, die Antikscheune und Büchermärkte in der Leipziger Vorstadt, die Hofmühle in Plauen, sowie demnächst das „KÖ25“ in Mitte verloren. Prestigeprojekte wie das Kraftwerk Mitte (hier gibt es durchaus Platz für Kreative) könnten den Bedarf in der Landeshauptstadt nicht decken oder seien zu teuer.
"StadtbilDDresden" greift die Idee auf, die Bahnbögen entlang der Strecke der Könneritzstraße auf Altstädterseite und entlang der Hansastraße/Antonstraße (Neustädter Seite) zu ertüchtigen.
Ähnliche Konzepte werden übrigens in Berlin bereits seit Jahren umgesetzt. Unter dem Bahndamm im Stadtzentrum gibt es Geschäfte, Restaurants und auch Ausstellungsräume. Da es jungen Kreativen in Dresden zunehmend an Raum fehle, fürchtet die Initiative, dass der Kulturmetropole zunehmend die aufstrebenden Freigeister abwandern.
Die Bürgerinititive sieht in einer Ertüchtigung der Bögen außerdem große Chancen für die Bewerbung der Landeshauptstadt als Europäische Kulturhauptstadt 2025. Dazu schlägt "StadtbilDDresden" vor, die Deutsche Bahn als Projektpartner ins Boot zu holen: "Ein Argument, die Beteiligung und die Bereitschaft der Deutschen Bahn für dieses Projekt zu gewinnen, wäre die DB als großen Sponsor für die Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt 2025“ marketingrelevant zu platzieren und damit öffentlichkeitswirksam positiv herauszustellen. Vorzeigeprojekte, welche gelingen, täten sowohl der DB als auch Dresden sehr gut."
Artikel erstellt von: Jonathan Wosch