Chemnitz – Der Chemnitzer Stadtrat hat am Mittwoch den möglichen Bau eines Kraftwerks zur Müllverbrennung am Weißen Weg mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.
Damit teilten die Fraktionen die Bedenken einer Bürgerinitiative, die im Vorfeld der Entscheidung höhere Belastung durch Geruch und Lärm befürchtet hatte und mehr als 6.000 Unterschriften gegen das Projekt sammelte.
Bisher wird an der Deponie am Zeißigwald der Restmüll nur gesammelt und gepresst. Danach wird er in die Lausitz zum Verbrennen gefahren. Der Abnahmevertrag läuft allerdings im Jahr 2020 aus, die Restmüllverwertung muss vom Abfallwirtschafts-Zweckverband neu ausgeschrieben werden.
Mit einem Kraftwerksbau gleich neben der Sortieranlage hatte man beim Zweckverband die scheinbar beste und günstigste Lösung gefunden, hatte jedoch nicht mit solch massivem Widerstand gerechnet.
Nun läuft es erneut auf einen teuren Abnahmevertrag hinaus, bei dem der Restmüll abtransportiert wird. Die Entsorgungsgebühren für die Chemnitzer werden deshalb höchstwahrscheinlich steigen.
Aufgrund der hohen Kosten der Transportvariante wird das Thema „Müllverbrennungsanlage“ dennoch weiter im Rathaus diskutiert werden. Dazu soll ein Runder Tisch gebildet werden, an dem auch Bürgervertreter teilnehmen können.