Stecker-Solaranlagen sind auch unter den Bezeichnungen Stecker-Solargeräte, Mini-Solaranlagen und Mini-Photovoltaik-Anlagen bekannt. Als Mini-PV-Anlagen dürfen die Stromerzeugungsanlagen selbstständig per Schuko-Stecker an den Stromkreis angeschlossen werden. Eine Voraussetzung für den selbstständigen Anschluss ist, dass die Stecker-Solaranlagen eine Einspeiseleistung von 600 Watt nicht überschreiten, weil andernfalls ein sicherer Betrieb nicht mehr gewährleistet wäre.
Durch die unkomplizierte Inbetriebnahme und die geringen Anschaffungskosten grenzen sich die Stecker-Solaranlagen von großen Photovoltaikanlagen deutlich ab und machen es sogar Mietern und Personen mit wenig Kapital möglich, selbst Strom zu erzeugen und die Stromkosten beim Energieversorger zu senken.
Zwar wird in Stecker-Solaranlagen eine geringe Menge an Strom generiert, die lediglich zur Deckung des Grundbedarfs im Haushalt ausreicht, doch bei einer jährlichen Ersparnis von bis zu 300 Euro und einer voraussichtlichen Nutzungsdauer von 25 Jahren lohnt sich die Anschaffung einer Stecker-Solaranlage definitiv.
Es ist lediglich darauf zu achten, dass eine qualitativ hochwertige Stecker-Solaranlage erworben wird. Wie das gelingt, verraten die folgenden Zeilen.
Entscheidend sind bei der Festlegung auf eine Stecker-Solaranlage die Solarmodule. Einige Hersteller verkaufen Module mit jeweils 100 Watt Spitzenleistung. Diese Module sind problematisch, denn um auf die angepeilte Einspeiseleistung von 600 Watt zu kommen, bräuchte es 6 dieser Module - ein enormer Platzaufwand wäre die Folge!
Eine Stecker-Solaranlage mit 600 Watt Einspeiseleistung sollte zwei Module umfassen. Wer eine kleiner dimensionierte Anlage möchte, wählt eine mit einem Modul, sodass eine Einspeiseleistung von ca. 300 Watt erreicht wird. Diese Anlage kann später um ein Modul und somit ganz einfach auf eine Einspeiseleistung von 600 Watt erweitert werden.
Üblicherweise hat bei hochwertigen Solarmodulen für die Stecker-Solaranlage jedes Modul eine Leistung von 330 bis 345 Watt. Womöglich fällt bei dieser Leistungsangabe auf, dass zwei Solarmodule eine Leistung von fast 700 Watt erreichen und somit das angestrebte Maximum von 600 Watt übertreffen.
Die 700 Watt Gesamtleistung führen zur Frage, wieso man für seine Stecker-Solaranlage Module mit einer überdimensionierten Leistung kaufen sollte. Der Grund hierfür ist simpel: Solarmodule arbeiten meist unter ihrem Leistungsmaximum. Möchte man also mit 600 Watt Leistung Strom in den Haushalt einspeisen, so sollten die Solarmodule eine Spitzenleistung von über 600 Watt verzeichnen. Sollte diese Leistung von den Solarmodulen tatsächlich mal unterschritten werden, so würde der Wechselrichter bei Einspeisung die Leistung auf 600 Watt drosseln, was die Sicherheit der per Schuko-Stecker selbst ans Hausnetz angeschlossenen Solaranlage gewährleisten würde.
Ein letzter Aspekt zur Wahl der Solarmodule: die Zelltechnologie. Es gibt auf dem Verbrauchermarkt drei weitverbreitete Zelltechnologien. Dies sind die monokristallinen Solarzellen, die polykristallinen Solarzellen sowie die Dünnschichtsolarzellen. Den höchsten Wirkungsgrad haben eindeutig die monokristallinen Solarzellen, weswegen sich der Kauf von Modulen mit dieser Zelltechnologie empfiehlt. Die schwarzen Module mit monokristallinen Solarzellen arbeiten schlichtweg effizienter, weil sie aus einem Siliziumkristall bestehen, der den erzeugten Strom ohne Transportverluste weiterleitet.
Wer eine Balkon-Solaranlage verbauen möchte, benötigt eine Halterung für die Solarmodule, bei der eine sichere Montage gewährleistet ist. Leider existieren für die Halterung der Solarmodule keine einheitlichen Normen, sodass Hersteller frei entscheiden können, wie qualitativ hochwertig und sicher sie ihre Halterungen herstellen.
Ein positives Merkmal liegt vor, wenn Halterungen die Möglichkeit bieten, die Solarmodule an mehreren Punkten zu fixieren. Halterungen, bei denen die Solarmodule nur eingehangen werden, haben meist Sicherheitsdefizite. Unabhängig davon, wie viel Qualität die Modulhalterung aufweist, sollten ab einer Montagehöhe von 4 Metern aufwärts lediglich ultraleichte Module gekauft und montiert werden; solche Module wiegen nur um die 7 kg anstelle der sonst üblichen ca. 20 kg pro Modul. Ultraleichte Module finden sich beispielsweise auf priwatt.de.
Weitere positive Merkmale sind die Normen, die eine Halterung erfüllt. Es sind zwar keine Normen verpflichtend, doch wenn ein Hersteller bei seiner Modulhalterung freiwillig z. B. die Windlastnorm DIN EN 1991-1-4 erfüllt, ist das definitiv ein positives Zeichen für die Sicherheit der Halterung.
Zuletzt sollte beachtet werden, dass die Module und die Halterung am besten von demselben Hersteller oder Händler stammen. Wenn dies der Fall ist, greift bei fachgerechter Montage gemäß Herstelleranleitung bei Schäden oder Unfällen die Herstellergarantie.
Der Wechselrichter ist eine kleine Komponente und geht inmitten der Solarmodule, Halterungen und mehreren Kabeln des Öfteren unter, obwohl ohne einen Wechselrichter der erzeugte Strom nicht nutzbar wäre.
Wieso der Solarstrom ohne Wechselrichter nicht nutzbar wäre? Bei Solarstrom handelt es sich um Gleichstrom, der für die Nutzung im Hausnetz zunächst in Wechselstrom umgewandelt werden muss. Für diese Umwandlung ist der Wechselrichter zuständig. Am besten vollziehen Wechselrichter, die einen DC/AC-Wandler haben, diese Umwandlung; diese Produkte arbeiten leise und haben einen hohen Wirkungsgrad.
Damit der Wechselrichter mit maximal 600 Watt Leistung einspeist, sollte er diese Ausgangsleistung haben. Bei einer höheren Ausgangsleistung wäre der sichere Betrieb einer per Schuko-Stecker vom Verbraucher selbst angeschlossenen Stecker-Solaranlage nicht mehr gewährleistet.
Anstelle von String-Wechselrichtern ist der Kauf von Modulwechselrichtern empfehlenswert. Diese Wechselrichter, auch Mikro-Wechselrichter genannt, sind pro Modul angebracht und reizen das Leistungsmaximum der Solarmodule am effizientesten aus. Die meisten Mini-PV- und Balkonkraftwerk-Sets von Herstellern und Händlern sind heutzutage mit Modulwechselrichtern ausgestattet.
Zuletzt sind das Vorhandensein eines Einheitenzertifikats und eines N/A-Schutzes wichtige Kaufkriterien für einen guten Wechselrichter.