Weltweit und nimmt die Zahl kurzsichtiger Kinder zu. Die westlichen Länder sind von diesem Trend besonders stark betroffen. Denn die modernen Lebensgewohnheiten begünstigen die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. Auch in Sachsen ist in den kommenden Jahren mit steigenden Zahlen unter Minderjährigen zu rechnen. Eltern sollten deswegen früh gegensteuern.
Kurzsichtigkeit trägt in der medizinischen Fachsprache den Namen „Myopie“. Betroffene können Objekte, die weiter weg sind, nicht mehr scharf sehen. Nahe Objekte können sie hingegen gut erkennen. Schuld daran ist entweder ein zu langer Augapfel oder eine zu große Brechkraft der Linse. Üblicherweise entwickelt sich die Kurzsichtigkeit in der Kindheit, sie kann aber auch erst im jungen Erwachsenenalter auftreten. Kurzsichtige Kinder merken oft, dass sie die Schrift an der Tafel nicht mehr richtig lesen können. Doch auch Kopfschmerzen können ein Indiz für eine Myopie sein.
Kinder, die bereits im jungen Alter eine Kurzsichtigkeit entwickeln, werden diese in der Regel nicht wieder los. Auch als Erwachsene werden sie mit der eingeschränkten Sehkraft zu kämpfen haben. Diese kann sich außerdem noch weiter verschlechtern. Sie werden also ein Leben lang eine Sehhilfe tragen müssen.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche schicke Brillengestelle für Damen und natürlich auch für die Herren und auch unsere Jüngsten, sodass eine Sehhilfe heutzutage sogar richtig gut aussehen kann. Auch die Einstellung zu Brillen hat sich in den letzten Jahren geändert. Galten sie früher oft als uncool, sind sie heute fest in der Modewelt etabliert. Entgegen der oft verbreiteten Überzeugung können Erwachsene ihre Augen nicht trainieren, indem sie die Brille einfach weglassen.
Ab einer Kurzsichtigkeit von 6,25 Dioptrien sollten sich Betroffene ein Rezept von ihrem Augenarzt oder in einer ambulanten Augenklinik in Sachsen besorgen. Denn ab diesem Grad der Myopie ist die Krankenkasse „erst“ bereit, die Brillengläser zu bezahlen. Allerdings übernimmt sie nur die Kosten für Standardgläser. Wer bessere Brillengläser haben möchte, muss für den Differenzbetrag selbst aufkommen. Dennoch kann der Zuschuss durch die Krankenkasse eine hohe finanzielle Entlastung sein. Anders sieht es bei Kindern aus. Dort übernimmt die Krankenkasse auch bei geringerer Sehschwäche die Kosten für Standardgläser. Das Brillengestell müssen Eltern dennoch aus eigener Tasche zahlen.
Als Ursachen für den Anstieg der Kurzsichtigkeit sehen Augenärzte vor allem die übermäßige Nutzung von Smartphones und Tablets. Sie raten grundsätzlich davon ab, dass Grundschulkinder zu viel Zeit mit den Geräten verbringen. Sie sollten stattdessen viel draußen spielen, sodass sie nicht immer nur auf Objekte in der Nähe blicken. Mindestens zwei Stunden pro Tag sollten sie außer Haus verbringen. Das unterstützt die normale Entwicklung des Augapfels. Außerdem lautet die Empfehlung auch beim Erledigen der Hausaufgaben oder beim Spielen mit dem Smartphone Pausen einzulegen und den Blick immer wieder in die Ferne schweifen zu lassen. Mit diesen Maßnahmen besteht vor allem im Kindesalter die Möglichkeit, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit ein wenig auszubremsen.