Mi, 08.02.2023 , 14:05 Uhr

Stillgelegte Landwirtschaftsflächen erholen sich schleppend

Leipzig- Ein internationales Team hat herausgefunden, darunter Forschende des Zentrums für Biodiversitätsforschung (iDiV), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) sowie der Universitäten Halle-Wittenberg und Leipzig, dass stillgelegte Landwirtschaftsflächen sich ohne aktive Renaturierungsmaßnahmen nur langsam erholen und auch nach Jahrzehnten nicht vollständig. 

Das Team verglich 17 ehemals landwirtschaftlich genutzte Graslandflächen im US-Staat Minnesota mit nie beackerten Arealen. Die Felder waren zu unterschiedlichen Zeiten von 1927 bis 2015 stillgelegt worden und wurden bis zu 80 Jahre nach der Umwandlung analysiert. Man wolle herausfinden, wie schnell und wie vollständig die landwirtschaftlich genutzten Flächen ihre ursprüngliche Biodiversität zurückgewinnen, erklärte Erstautorin Emma Ladouceur.

Wie das iDiv mitteilte, hatten sich stillgelegte Felder selbst nach 80 Jahren noch nicht vollständig erholt. 63 heimische Arten hätten sich gar nicht mehr angesiedelt, dafür seien vermehrt fremde Gräser und Unkräuter zu finden gewesen.

Die Forschungsergebnisse könnten helfen, die Renaturierung zu verbessern. Das könne zum Beispiel durch Aussäen oder Pflanzen von Arten geschehen, von denen man weiß, dass sie sich auf den alten Feldern nicht von allein ansiedeln, und durch das Management exotischer Arten, um den Wettbewerb mit den einheimischen Pflanzen zu reduzieren, so Ladouceur.

Quelle: dpa