Dresden - Im Rahmen von vier moderierten Lesungen kommen Autorinnen und Autoren mit Wurzeln in Osteuropa zu Wort. Hört euch heute Irina Scherbekowa von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr im Klemperer Saal der SLUB an.
Mit „Die Hände meines Vaters“ erzählt Irina Scherbakowa die Geschichte ihrer jüdisch-russischen Familie – vor dem Panorama der Oktoberrevolution, der Weltkriege wie des gesamten 20. Jahrhunderts. Ihre jüdische Großmutter hat die Pogrome, die Oktoberrevolution und den Bürgerkrieg von 1917/18 überlebt. Ihr Vater kämpfte als Offizier im Zweiten Weltkrieg vor Stalingrad. Und sie selbst wuchs zur Stalinzeit in Moskau auf: Irina Scherbakowa stammt aus einer Familie, die alle Schrecknisse des 20. Jahrhunderts miterlebt hat. Und doch empfindet die renommierte russische Publizistin ihre Familiengeschichte als eine glückliche – sind ihre Vorfahren und sie doch immer wider alle Wahrscheinlichkeit davongekommen. Und so zeichnet Irina Scherbakowa das Porträt nicht nur einer Familie, der es stets mit viel Glück gelang, düstere Zeiten zu überstehen, sondern auch und vor allem die Geschichte eines bewegten Jahrhunderts, die uns noch heute beschäftigt.
Wie Kriege Biographien verändern
Eine Literaturreihe von Städtischen Bibliotheken Dresden, SLUB/Sächsischer Landesbibliothek- Staats- und Universitätsbibliothek und der Friedrich-Ebert-Stiftung/Büro Sachsen. Im Rahmen von vier moderierten Lesungen kommen Autorinnen und Autoren mit Wurzeln in Osteuropa zu Wort: Irina Scherbakowa, Aka Mortschiladse, Andrej Kurkow und Natascha Wodin. Durch ihre Herkunft aus der Ukraine, Georgien und Russland und ihr Schreiben zum Thema Krieg und dessen Folgen für Biografien und Familienkonstellationen positionieren sie ihre Stimmen für Europa und gegen den Krieg.