Dresden - Die Stimmung in der sächsischen Wirtschaft nach Ansicht des Dresdner Ökonomen Joachim Ragnitz besser als häufig kolportiert wird. «Man denkt hier, wir stehen kurz vor dem Zusammenbruch, aber das ist nicht der Fall», sagte Ragnitz in der neuen Ausgabe des Formats «Martin Dulig Konkret», auf die das Wirtschaftsministerium am Sonntag aufmerksam machte. In dem Talkformat diskutierte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft über Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten für die Stimmungswende in Sachsen.
«Wir haben eine Stagnation der Wirtschaft. Das ist nicht berauschend, aber auch nicht dramatisch», sagte Ragnitz, der stellvertretende Leiter der Dresdner Niederlassung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung ist. Zurzeit gebe es tiefe Strukturumbrüche, die man mit einer Transformation der Wirtschaft umgehen müsse. Doch die Wirtschaft bewege sich bereits. «Nehmen wir die Halbleiterindustrie in Dresden. Das ist eine Branche, die sich bereits positiv entwickelt hat und die sich auch in den nächsten Jahren positiv entwickeln wird.» Auch anderen Branchen wie etwa die Automobilindustrie hätten längst die Weichen gestellt.
Dulig fügte hinzu: «Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Und das ist kein Zweckoptimismus.» In den kommenden Jahren sollen allein in Sachsen mehr als 30 Milliarden Euro in Infrastruktur und in Unternehmen investiert werden. «Diese Investitionen gehen nicht nur an die Großen, sondern die kommen auch bei den Kleinen an», sagte Dulig. Sie sollen auch beim Handwerker, beim Bauunternehmer, beim Anlagenbauer und bei den Bildungseinrichtungen ankommen. Dulig wolle nicht weiter die schlechte Stimmung in den Vordergrund stellen, sondern die Zuversicht. (dpa)