Dresden - Den Albertplatz in der Neustadt dürfen Straßenbahnen nur mit zehn Stundenkilometern befahren. Bei Kontrollen wurden Schäden an den Gleisen entdeckt. Das macht eine Reduzierung der Geschwindigkeit erforderlich. Weil die Bahnen mehr Zeit für das Passieren der Kreuzung brauchen, wird die Schaltung der Lichtzeichenanlage am Alberplatz verändert.
Die Kreuzung am Albertplatz gehört zu den am meisten belasteten Gleiskonstruktionen im Straßenbahnnetz der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Alle zehn Minuten fahren dort tagsüber die Wagen der Linien 3, 6, 7, 8 und 11 in jede Richtung ab. Bei der Reparatur eines Schienenstücks im April und im Rahmen kurzfristiger Kontrollen stellten die DVB-Gleisexperten jetzt Schäden am sogenannten Dickstegblock fest. Dort sind erste Risse am Rillenboden der Schienen im Kreuzungsbereich erkennbar. Zwar lässt sich der sichere Bahnbetrieb weiter aufrechterhalten, aber bis zur Reparatur wird die Geschwindigkeit vorsorglich auf zehn Stundenkilometer reduziert. Dadurch benötigen die Straßenbahnen pro Fahrt und Richtung etwa 30 Sekunden länger über die Kreuzung.
Das Straßen- und Tiefbauamt Dresden hat die Steuerung der Lichtzeichenanlage am Albertplatz am Freitag auf die veränderte Fahrzeit eingestellt. Parallel mit der Signalisierung für die Straßenbahnen werden auch die Phasen für den Autoverkehr umgestellt. Das führt zur Senkung der Durchlassfähigkeit des gesamten Knotens für alle Verkehrsteilnehmer. Auch die innovative Ansteuerung der Ampel, die Bestandteil des erfolgreichen Beschleunigungsprojektes auf der sogenannten Nord-Süd-Achse ist, muss wegen der Havarie vorübergehend deaktiviert werden.
Die Gleise auf dem Albertplatz wurden in den Jahren 2000 und 2001 eingebaut. Der höchste Verschleiß am Albertplatz tritt auf der eigentlichen Vierfachgleiskreuzung und im Gleisbogen der Linie 3 auf. Die jetzt entdeckten Schäden liegen verdeckt auf den Unterseiten der Schienen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Flachrillenkonstruktion, deren Reparatur keinen Aufschub duldet. DVB-Gleisexperten bereiten gemeinsam mit den Fachleuten des Straßen- und Tiefbauamtes eine zügige Instandsetzung vor. Die Weichen- und Gleisbauwerkstatt der DVB in Reick wurde bereits mit der Herstellung einer neuen Kreuzung und eines neuen Abzweiges beauftragt. Die Reparatur soll noch im laufenden Jahr 2018, voraussichtlich in den Herbstferien, erfolgen.