Mi, 13.03.2024 , 17:30 Uhr

Lokführerstreik in Sachsen: Pendler zunehmend verärgert

Streik bei Bahn legt Fern- und Regionalverkehr in Sachsen fast lahm

Sachsen - Der erneute Lokführerstreik, der am Dienstag den Personenverkehr in Sachsen weitgehend zum Erliegen brachte, sorgt für zunehmenden Unmut unter den Reisenden.

Eine Sprecherin der Bahn hatte zwar erklärt, dass es trotz der kurzfristigen Ankündigung gelungen sei, ein Grundangebot aufrechtzuerhalten, doch die Einschränkungen im Verkehr bringen viele Pendler in Bedrängnis.

"Die Forderungen sind auf jeden Fall nachvollziehbar. Aber die volkswirtschaftlichen Schäden, die damit entstehen, sind langsam unverhältnismäßig. Zumal sie eben die ganze Gesellschaft treffen. Und das finde ich schon ein bisschen hart"

äußert sich ein Betroffener gegenüber Sachsen Fernsehen.

In einer Umfrage von Sachsen-Fernsehen zeigten die Befragten zwar Verständnis für die Anliegen der Streikenden, jedoch überwiegt bei vielen der Ärger über die Ausfälle: "Die Forderungen sind auf jeden Fall nachvollziehbar. Aber die volkswirtschaftlichen Schäden, die damit entstehen sind langsam unverhältnismäßig. Zumal sie eben die ganze Gesellschaft treffen. Und das finde ich schon ein bisschen hart." erklärte ein Bahnnutzer im Interview. Der Streik auf den Schienen treffe  vor allem jene, die keinen Führerschein besitzen denn die "... kommen dann nicht mehr auf Arbeit, müssen aber trotzdem irgendwie gucken, da vor Ort herzukommen" erklärte ein weiterer Passant. Im weiteren Interview zeigte er allerdings auch Verständnis für die Streikenden:"... ich finde, für eine gute Sache zu streiken, für das, was sie einfordern, ist schon eine gute Sache." 

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) führt diesen Arbeitskampf, den sechsten in der aktuellen Tarifrunde, um höhere Gehälter und reduzierte Arbeitszeiten. Der Streik im Personenverkehr, der 24 Stunden andauern soll, begann in der Nacht zum Dienstag um 2:00 Uhr, während der Güterverkehr bereits am Montagabend bestreikt wurde. Selbst nach Beendigung des Streiks am Mittwoch müssen Fahrgäste weiterhin mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Die Verhandlungen zwischen der Bahn und der GDL scheinen festgefahren, auch nachdem die Bahn einen Kompromissvorschlag zur schrittweisen Senkung der Arbeitszeit bis 2028 unterbreitet hatte, den die GDL ablehnte.