Di, 29.09.2020 , 10:17 Uhr

Streik! In Sachsen stehen Bus und Bahnen still

Dresden/Chemnitz/Leipzig: Seit den frühen Morgenstunden stehen in den drei großen sächsischen Städten die Busse und Bahnen in den Depots der Verkehrsbetriebe. Betroffen sind die Verkehrsbetriebe in Dresden, die Chemnitzer Verkehrs AG sowie die Verkehrsbetriebe in Leipzig und deren Tochterunternehmen. Die vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten zum Warnstreik aufgerufen. Seit Beginn der Frühschichten stehen die Räder still. Nur in einigen Städten werden einige Linien von den Tochterunternehmen bedient.

 

 

Wer heute an der Bus- oder Bahnhaltestelle steht, wird enttäuscht. Seit 3 Uhr morgens streiken die Verkehrsbetriebe in Dresden, die Chemnitzer Verkehrs AG sowie die Verkehrsbetriebe in Leipzig und deren Tochterunternehmen. In Dresden rollen nur wenige Busse, die durch die Fahrer des Tochterunternehmens DVS gelenkt werden. Dem Aufruf an alle Tarifbeschäftigten der Dresdner Verkehrsbetriebe AG in den Warnstreik zu treten, sollen im Verlauf des Tages nach Angaben von ver.di mehr als 900 Beteiligte in Dresden folgen. Bis 20 Uhr wollen sie ihre Arbeit niederlegen, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen, denn die Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) ist nicht gewillt, über 

einen bundesweiten Rahmentarifvertrag für die Beschäftigten in den Spartarifverträgen Nahverkehr zu verhandeln.

Forderungen des bundesweiten Tarifvertrages

Ver.di fordert in dem Tarifkonflikt für bundesweit 87.000 Beschäftigte einheitliche Regelungen in Fragen wie Nachwuchsförderung, Entlastung sowie den Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste. Darüber hinaus soll die Ungleichbehandlung in den Bundesländern beendet und zentrale Regelungen wie 30 Urlaubstage oder Sonderzahlungen künftig bundesweit vereinheitlicht werden. 

Mit einer Forderung für Auszubildende sollen Anreize zum Einstieg in den Beruf und zur Nachwuchsförderung geschaffen werden. Seit März fordert die Gewerkschaft hierzu die Verhandlung eines bundesweiten Rahmentarifvertrages. Am Wochenende hatte sich die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gegen die Aufnahme von Verhandlungen ausgesprochen.