Dresden - Kurz vorm Ende der Legislaturperiode wurden die Mehrheitsverhältnisse im Dresdner Stadtrat durcheinandergewirbelt. Damit stehen jetzt Projekte wieder zur Diskussion, die eigentlich schon entschieden waren. So steht am Donnerstag eine Abstimmung zur Albertstraße an. Eigentlich sollte dort eine Autospur zu Gunsten der Radfahrer wegfallen. Doch FDP, CDU und Bürgerfraktion wollen die Vierspurigkeit für Autofahrer erhalten.
Die Vorhaben von Rot-Grün-Rot an der Albertstraße einen Fahrradweg zu bauen werden derzeit heiß diskutiert. Die Planungen waren schon so weit, dass das Projekt kurz vor der Vergabe an ein Bauunternehmen stand. Nun steht alles auf der Kippe, denn CDU, FDP und Bürgerfraktion wollen das Vorhaben mit einem Antrag nun stoppen. Laut Rot-Grün-Rot zeigt die Auswertung aktueller Zählungen, dass der Radverkehr in Dresden deutlich zunimmt. 2018 wurden knapp 60 Prozent mehr Radfahrer auf den Elbbrücken gezählt als noch 2009. Daher sieht die ehemalige Stadtratsmehrheit das Anlegen einer Radfahrbahn als notwendig an.
Holger Zastrow stießen die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen jedoch auf. Er sagt: "Hier wird versucht mit geschönten Zahlen eine Stimmung gegen einen politischen Antrag zu erzeugen. Das vermeintliche Superwachstum des Radverkehrs in Dresden gibt es einfach nicht." Die bürgerlichen Fraktionen denken, die Lösung berücksichtigt nicht an alle Verkehrsteilnehmer und würde den Autoverkehr einschränken. Sie wollen lieber den Fußweg zu einem Radweg ausbauen, um weiterhin flüssigen Autoverkehr zu sichern. Diese Vorschläge sind anscheinend aber nicht bei der einstigen Rot-Grün-Roten Stadtratsmehrheit angekommen. Der Antrag wird am 24. Januar im Stadtrat debattiert werden. Sollte der Antrag abgelehnt werden, können schon im März die Arbeiten auf der Albertstraße ausgeführt werden.