Dresden - Insgesamt 700 Mitwirkende haben dafür gesorgt, dass der Striezelmarkt 2017 eine durchweg positive Bilanz verbuchen kann. Das Besucheraufkommen ist ähnlich hoch wie im Vorjahr – und das, obwohl der Markt in diesem Jahr eine Woche kürzer läuft.
Zwei Tage noch, dann schließt der 583. Dresdner Striezelmarkt seine Pforten. Bis zum Sonntag, 24. Dezember, 14 Uhr, sind Stände und Fahrgeschäfte für die Besucherinnen und Besuchern geöffnet. Kurz vor Ende des ältesten beurkundeten Weihnachtsmarktes Deutschlands, haben die Organisatoren, die Händler sowie die Polizei und das DRK Dresden heute (22.12.2017) Bilanz gezogen. „Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz. Mit ihren Leistungen haben sie dazu beigetragen, dass auch die 583. Auflage des Striezelmarktes erfolgreich verlaufen ist und wir am Ende eine positive Bilanz ziehen können“, so Sigrid Förster, Abteilungsleiterin Kommunale Märkte im Amt für Wirtschaftsförderung. „Von Beginn an war das Besucheraufkommen hoch, vielleicht sogar höher als im Vorjahr. Aber am Ende fehlen uns natürlich ein paar Markttage.“
Programm macht den Striezelmarkt besonders
Das vielfältige Bühnenprogramm ist ein Alleinstellungsmerkmal. Viele Besucher kommen gezielt mit ihren Familien zu den Veranstaltungen auf den Striezelmarkt, so die Einschätzung aller Beteiligten, die sich auf eine Vielzahl positiver Rückmeldungen stützt. „Bis auf das geplante Open-Air Konzert am Schwibbogen, das aufgrund widriger Wetterbedingungen abgesagt werden musste, konnten wir bis jetzt alle der insgesamt über 170 Programmpunkte umsetzen“, resümiert Alexander Siebecke, Geschäftsführer der Agentur alexander & partner. Am stärksten frequentiert waren erwartungsgemäß die Wochenendhöhepunkte Stollenfest, Pyramidenfest und Adventskalenderfest. Einen Aufwärtstrend erleben die Freitage, die seit 2015, wie die Wochenenden, jeweils unter einem bestimmten Thema stehen: „Gerade die Dresdner scheinen den Freitag wieder als ihren Striezelmarkt-Tag anzunehmen, um einen gemütlichen Wochenausklang mit Freunden und Kollegen zu erleben. Die Besucher nehmen dabei auch das Bühnen-Programm interessiert und sehr zahlreich an“, so Siebecke.
Kindererlebniswelt wieder ein beliebter Anziehungspunkt
Das Bastelangebot im Pflaumentoffelhaus haben am Ende etwa 1800 Gäste genutzt (2016: 2300). Rund 4100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlebten im Märchenhaus spannende Geschichten (2016: 4500). In der Weihnachtsbäckerei herrschte ebenfalls Hochbetrieb: 80 bis 100 Kinder pro Tag haben Plätzchen ausgestochen und gebacken. Auch das Wichtelkino erfreute sich wieder großer Beliebtheit: Mehr als 3300 große und kleine Filmfreunde haben in den Vorführungen Platz genommen. Trotz weniger Spieltage, ist der Zuspruch gestiegen. Hier wirken sich die verlängerten Spielzeiten am Freitag und Sonnabend, mit jeweils vier zusätzlichen Vorstellungen, aus.
Auch der Weihnachtsmann hatte wieder alle Hände voll zu tun: etwa 370 Anrufe (2016: 400) gingen an seinem Telefon ein und etwa 1200 Wunschzettel (2016: 2200) wurden in den Weihnachtsmannbriefkasten eingeworfen. Kinderstärkste Tage waren das Adventskalenderfest am Sonnabend, 2. Dezember und das Pyramidenfest, Sonnabend, 16. Dezember. Rund 300 Waisenkinder und Kinder aus sozial benachteiligten Familien konnten am 18. Dezember „Weihnachten im Rathaus“ feiern. Seit über 25 Jahren organisiert der Verein Neue Art e. V. dieses schöne Fest. Das Programm gestalteten die Figuren des Striezelmarkt-Ensembles.
Striezelmarkt-Tassen beliebter denn je – Sonderedition ausverkauft
„Unsere Striezelmarkttasse bekommt immer mehr Fans. Dieses Jahr werden am Ende rund 60 000 Keramiktassen den Besitzer gewechselt haben. Dazu noch etwa 9 000 Glastassen“, sagt Sigrid Förster. Im Vorjahr waren es rund 50 000 Tassen. Insgesamt wurde bisher ähnlich viel Glühwein, Feuerzangenbowle und Punsch getrunken. Bis zum Marktenden wird das Team der Firma cup&more voraussichtlich rund 725 000 Tassen gespült haben, so die Prognose von Firmenchef Michael Andresen (2016: rund 610 000 Tassenspülungen).
Die erstmals aufgelegte und auf 583 Stück limitierte Sonderedition der Striezelmarkttasse ist ausverkauft – fast. „Die Tassen mit der Nummer 1 und der Nummer 583 haben wir aufgehoben und wollen diese für einen guten Zweck versteigern“, sagt Mattias Hundt, Prokurist der Dresden Information GmbH. Es gibt sogar schon Tassen-Vorbestellungen für 2018.
Auch die Tourist-Information auf dem Striezelmarkt zieht ein positives Fazit: „Es kamen wieder zahlreiche Gäste in unseren Info-Pavillon, um etwas zu kaufen oder um Fragen zum Markt, zu Produkten oder Händlern zu stellen. Besonders nachgefragt waren natürlich unsere Striezeltaler, besonders die Sammeltaler und die Sammelkarte mit allen vier bisher erschienen Talern“, so Hundt.
Händler mit Umsätzen zufrieden
„Gemessen an den Umsatzzahlen und den zahlreichen Besuchern, ist der diesjährige Striezelmarkt für die Händler ein voller Erfolg“, schätzt Heiko Meyer, Vorsitzender des Fördervereins historischer Altmarkt Dresden e. V., ein. „Auch wenn die fehlenden Tage im Vergleich zum Vorjahr wahrscheinlich nicht ganz ausgeglichen werden können.“ Meyer stellt zudem fest, dass die Besucher zunehmend qualitätsbewusster seien, großes Interesse an der traditionellen Handwerkskunst hätten und auch Neues ausprobieren würden. Hier käme dem Striezelmarkt sein ausgewogenes Sortiment zugute. Zu einer ähnlichen Bewertung kommt Dieter Uhlmann, Geschäftsführer Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.: „Eine erste Einschätzung des bisherigen Verlaufs der Weihnachtsmärkte und insbesondere des Striezelmarktes fällt aus Sicht unserer Branche positiv aus. Festhalten lässt sich erfreulicherweise, dass die durchschnittlichen Tagesumsätze oftmals etwas höher lagen als im Vorjahr. Inwieweit aufgrund der, im Vergleich zum Vorjahr, stark verkürzten Adventszeit insgesamt das Ergebnis vom Vorjahr erreicht wird, lässt sich derzeit aber noch nicht endgültig bewerten. Hier sind die letzten Tage bis Weihnachten entscheidend.“
Striezelmarkt-WLAN hat Test bestanden
Erstmals gab es dieses Jahr ein eigenes WLAN-Netz auf dem Striezelmarkt – ein offenes WLAN für die Besucher und ein passwortgeschütztes WLAN für die Händler. „Das WLAN-Netz hat den Test bestanden. Die flächendeckende Versorgung hat gut funktioniert. Es gab keine nennenswerten Ausfälle“, berichtet Sigrid Förster. Durchschnittlich 90 Händler nutzen das geschützte WLAN konstant. Das offene Netzwerk nutzten pro Tag etwa 4000 User. „Die Akzeptanz und der Bedarf sind da. Das neue Angebot muss nur noch bekannter werden“, so Förster weiter.
Bilanz der Sanitäter des DRK Dresden: „Friedlicher Striezelmarkt“
Bislang mussten die Sanitäter des DRK Dresden 86 Mal Erste Hilfe leisten. Der diesjährige Striezelmarkt verlief für das Deutsche Rote Kreuz Dresden ohne besondere Vorkommnisse. Bis zum 22. Dezember leisteten die Sanitäter 86 Mal Erste Hilfe. Das sind sechs Einsätze weniger als vergangenes Jahr. Die Bandbreite der Notfälle war vielfältig - von Stürzen und Schnittwunden über Kreislaufkollapse bis hin zu Atemnot und Bewusstlosigkeit. Dank der gut ausgerüsteten Sanitätshütte konnten die Ersthelfer drei Viertel aller Notfälle selbst versorgen. Lediglich in 20 Fällen musste der Rettungsdienst hinzugezogen werden. „Grundsätzlich können wir aus unserer Sicht sagen, dass es sich um einen sehr ruhigen Striezelmarkt handelt. Eine Person musste nach einer Schlägerei medizinisch versorgt werden und in nur sieben Fällen wurden wir wegen übermäßigem Alkoholkonsum gerufen“, sagt Einsatzleiter Kai Ritter-Kittelmann. In den dreieinhalb Wochen sicherten insgesamt 100 Einsatzkräfte von 10 bis 21 Uhr ehrenamtlich den Striezelmarkt medizinisch ab.
Polizei blickt auf ruhigen Striezelmarkt zurück
Auf dem Dresdner Striezelmarkt wurden bisher (Stand 20.12.2017, 9 Uhr) 29 Straftaten registriert. Bei der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Taschendiebstähle (17). Hinzu kamen drei Fälle, bei denen Falschgeld festgestellt wurde. Der Rest ist eher vermischt, ohne Besonderheiten. Zudem wurden bei der Polizei 21 vermisste Personen gemeldet. Sie konnten allesamt kurz darauf ausfindig gemacht werden.
Der Leiter des zuständigen Polizeireviers Dresden-Mitte, Polizeioberrat André Marschke, zieht folgendes Resümee: „Die Polizei blickt bislang auf einen sehr ruhigen Striezelmarkt zurück. Durchschnittlich eine Anzeige pro Tag verdeutlicht dies. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle unsere gemeinsamen Streifen mit den Tschechischen Kollegen. Die Vielzahl der Besucher aus dem Nachbarland haben das sehr positiv aufgenommen.“
Mobile Wache des Gemeindlichen Vollzugsdienstes hat sich wieder bewährt
Seit Beginn des Marktes waren die Bediensteten der Besonderen Einsatzgruppe täglich auf und rund um den Dresdner Striezelmarkt im Einsatz. Die mobile Wache an der Kreuzung Seestraße/Altmarkt war während der Öffnungszeiten des Marktes immer besetzt und Anlaufpunkt bei Hinweisen oder Fragen, sowohl für die Besucher des Marktes als auch für die Veranstalter oder Rettungskräfte. Außerdem waren die Kollegen des Stadtordnungsdienstes sowie Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung präventiv auf Fußstreifen unterwegs.
Bilanz: Drei Kinder, die ihre Eltern suchten, konnten wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden. Auch eine verwirrte Person, die nicht mehr zum Reisebus zurückfand, begleiteten die Bediensteten sicher zu ihrem Ziel. Zwei brennende Papierkörbe konnten gelöscht löschen. Insgesamt 50 Fundsachen wurden bei der mobilen Wache abgegeben. In der direkten Umgebung des Striezelmarktes gab es weniger Parkverstöße. Trotzdem mussten 14 Fahrzeuge, die unberechtigt auf den Schwerbehindertenparkplätzen auf der Schulgasse parkten und zwei Fahrzeuge, die vor dem Ein- und Ausstieg für Reisebusse auf der Kreuzstraße standen, abgeschleppt werden.