Dresden – Gegen 14 Uhr geht an Heiligabend der 582. Striezelmarkt zu Ende. Die Vorabbilanz der Sächsischen Landeshauptstadt zur Striezelsaison fällt trotz gedämpfter Stimmung positiv aus. Bis zum Marktschluss werden rund 2,5 Millionen Besucher den ältesten beurkundeten Weihnachtsmarkt in diesem Jahr besucht haben, schätzt das Amt für Wirtschaftsförderung.
Besucherplus im Vergleich zum Vorjahr
Die Anziehungskraft des ältesten beurkundeten Weihnachtsmarktes Deutschlands ist ungebrochen. Beleg dafür sind nicht nur gute Platzierungen in verschiedenen Rankings oder Medienanfragen aus aller Welt, sondern auch mehr Besucher als im Vorjahr. „Der Markt hat von Beginn an gebrummt. Das Besucheraufkommen war vor allem an den Wochenenden gigantisch“, resümiert Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. Erfahrungsgemäß legen in der letzten Woche vor allem die Wochentage bei den Besucherzahlen noch einmal zu. „Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin sind aber weniger Leute gekommen. Wir schätzen, dass am Ende trotzdem rund 2,5 Millionen Besucher auf dem Striezelmarkt waren“, so Franke weiter.
Händler mit Umsatz zufrieden
Wir hatten viele Besucher aus Nordamerika, Asien und Südeuropa sowie aus Tschechien und Polen“, sagt Ulrich Pötschke, Vorsitzender des Händlervereins Altmarkt Dresden e. V. Händler und Besucher loben die sehr entspannte Atmosphäre auf dem Markt. Diese und die relativ guten Wetterbedingungen – wenig Niederschläge, keine Frühlingstemperaturen – haben dazu geführt, dass die Händler mit ihren Umsätzen zufrieden sind. Einige Imbissanbieter könnten sogar gute Steigerungen verbuchen, schätzen die Händlervertreter ein. „In der Schaubackstube wurden rund eintausend Dresdner Christstollen im Holzofen gebacken, zum Verkosten aufgeschnitten oder scheibchenweise verkauft“, so Henry Mueller, Vorstandsvorsitzender des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. „Das Publikum war wieder sehr international und wie jedes Jahr begeistert von der Möglichkeit, echten Bäckern bei der Herstellung des bekanntesten Weihnachtsgebäcks unserer Stadt auf die Hände schauen zu dürfen.“
Kindererlebniswelt erlebt starken Zuspruch
„Die Kindererlebniswelt war erneut ein beliebter Anziehungspunkt. Die Angebote wurden im Vergleich zum Vorjahr noch stärker angenommen“, so Alexander Siebecke, Geschäftsführer der Agentur alexander & partner. Das Bastelangebot im Pflaumentoffelhaus nutzten etwa 2300 Gäste. Rund 4500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlebten im Märchenhaus spannende Geschichten. In der Weihnachtsbäckerei herrschte ebenfalls Hochbetrieb: „Aus rund 400 kg Butter, 600 kg Mehl, 200 kg Zucker und bunten Streuseln haben etwa 3000 Kinder weihnachtliches Teegebäck ausgestochen und in kleinen Körbchen freudestrahlend nach Hause getragen“, resümiert Henry Müller, Vorstandsvorsitzender des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V.. Mehr als 3000 große und kleine Filmfreunde haben im Wichtelkino Platz genommen. Auch der Weihnachtsmann hatte wieder alle Hände voll zu tun: etwa 400 Anrufe gingen an seinem Telefon ein und etwa 2200 Wunschzettel wurden in den Weihnachtsmannbriefkasten eingeworfen.
Striezelmarkttasse ist weiter begehrtes Souvenir
„Dass unsere neue Striezelmarkttasse ein beliebtes Mitbringsel ist, hat sich schon 2015 gezeigt. Dieses Jahr haben rund 50 000 Tassen den Besitzer gewechselt“, sagt Dr. Robert Franke. Im Vorjahr waren es rund 54 000 Tassen. Dafür wurden die Tassen dieses Jahr häufiger mit Glühwein, Feuerzangenbowle & Co. gefüllt. Laut Michael Andresen, von der zuständigen Firma cup&more, wird er mit seinem Team am Ende wohl rund 730 000 Tassen gespült haben. 2015 waren es kurz vor Marktende rund 610 000 Tassenspülungen.
Weihnachtspost vom Striezelmarkt in alle Welt
PostModern hat in diesem Jahr zum ersten Mal das kleine Weihnachtspostamt auf dem Striezelmarkt betreut.
„Insgesamt wurde das Angebot, die Weihnachtsgrüße direkt vom Striezelmarkt mit den passenden Briefmarken zu versenden, sehr gut angenommen. Zeitweilig waren die Briefmarken sogar ausverkauft und wir mussten mehrfach Marken nachbestellen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden“, zieht Alexander Hesse, Marketingleiter PostModern, ebenfalls ein positives Fazit. Japan, Schweden, Tschechien und die USA waren nur einige Zielorte der Postkarten und Briefe.
Positives Fazit auch von Polizei, DRK und Gemeindlichem Vollzugsdienst
Der DRK Kreisverband Dresden, der den Striezelmarkt medizinisch abgesichert hat, musste 86 Mal Hilfe leisten. Die häufigsten Ursachen waren Kreislaufstörungen (33 Einsätze) und Stürze (20 Einsätze). In 20 Fällen wurden die Patienten zur Weiterbehandlung an eine Klinik übergeben. Von Montag bis Mittwoch waren von 10 bis 21 Uhr zwei Sanitäter vor Ort. Von Donnerstag bis Sonntag im gleichem Zeitraum fünf Sanitäter vor Ort.
Auch die Dresdner Polizei zieht grundsätzlich ein positives Fazit. Oft waren die Polizisten, die an den Wochenenden wie bereits in den Vorjahren gemeinsam mit tschechischen Polizeibeamten auf Streife waren, erster Ansprechpartner für alle Belange der Besucher. Bislang sind insgesamt 25 Strafanzeigen von der Striezelmarktwache aufgenommen worden. Dabei handelte es sich fast ausnahmslos um Diebstähle, insbesondere von Geldbörsen, Handtaschen und Handys. Mit Hilfe der Einsatzkräfte konnten 12 kurzzeitig vermisste Kinder schnell und wohlbehalten in Obhut übergeben werden. Außerdem wurden 22 Fundsachen entgegengenommen. Auch die mobile Wache des Gemeindlichen Vollzugsdienstes (GVD) des Ordnungsamtes auf dem Dresdner Striezelmarkt hat sich wieder bewährt. Täglich waren zwei Teams aus je zwei Mitarbeitern der Besonderen Einsatzgruppe im Einsatz und haben mit für Ordnung und Sicherheit gesorgt.
Quelle: Sächsische Landeshauptstadt Dresden