Sachsen- Bei Studentinnen und Studenten in Sachsen wächst der Unmut über Preissteigerungen für Mensa-Essen, Wohnheimmieten und Semesterbeiträge. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wies die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) am Donnerstag auf eine für viele Betroffene schwierige Lage hin.
«Die ersten Studis treten bereits auf uns zu, weil sie aufgrund der prekären Situation bald ihr Studium abbrechen müssen», erklärte KSS-Sprecherin Uta Lemke. Man brauche Nothilfefonds und eine Finanzierung von mehr Beratungsmöglichkeiten. «In der letzten Woche haben die Verwaltungsräte der sächsischen Studierendenwerke ihre Wirtschaftspläne beschlossen. An allen vier Standorten kommt es nun zu Preiserhöhungen. Diese reichen beispielsweise von geplanten Mieterhöhungen von im Schnitt bis zu 70 Euro pro Wohnheimplatz ab Juni 2023 in Leipzig über viel zu teure Essenspreise in den Mensen von Mittweida und Freiberg sogar bis hin zu pauschalen Erhöhungen der Semesterbeiträge in Dresden und Chemnitz», hieß es in dem Schreiben an den Regierungschef. Die KSS forderte eine Zurücknahme der Preiserhöhungen und ein rasches Handeln der Politik. Die Änderungsanträge für den anstehenden Doppelhaushalt stellen aus Sicht der KSS bei weitem keinen Inflationsausgleich dar. «Die günstigen Preise für die Studierenden müssten jedoch nachhaltig für mehrere Jahre gesichert werden», hieß es weiter. Die Entlastungspakete des Bundes würden bei den meisten Studentinnen und Studenten gar nicht erst ankommen oder seien ein Tropfen auf den heißen Stein. (dpa)