Sachsen - Im dritten Quartal hat sich der Anstieg der Wohnungsmieten in Sachsen wie auch in den anderen Bundesländern beschleunigt.
Die Steigerung der Angebotsmieten fiel im Freistaat mit 4,1 Prozent bezogen auf das Vorjahresquartal allerdings bundesweit am geringsten aus. Wie aus Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft hervorgeht, war das mehr als das Mittel aus dem gleichen Quartal der vergangenen drei Jahre. Am kräftigsten kletterten die Angebotsmieten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Für Deutschland liegt der Wert bei 5,8 Prozent. «Es zeigt sich, dass die Dynamik zunimmt», sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Die Menschen suchten zunehmend Mietwohnungen, während einige Vermieter offenbar wegen der hohen Inflation höhere Mieten ansetzten. Zudem gebe es in ländlichen Regionen, die noch vergleichsweise günstigen Wohnraum bieten, Aufholeffekte. In den Metropolen gab es demnach relativ moderate Aufschläge bei den Angebotsmieten. Dagegen legten die Angebotsmieten in Düsseldorf, Leipzig und Berlin besonders zu. «In den sehr teuren Städten fallen die Zuwächse - wahrscheinlich aufgrund fehlender Zahlungsfähigkeit - geringer aus», sagte Voigtländer. In den Metropolen haben die Mieten nach Jahren des Immobilienbooms schon ein sehr hohes Niveau erreicht.
Gestiegene Kreditzinsen, hohe Baupreise und die Rekordinflation machen Wohneigentum weniger erschwinglich. Die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite haben sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht. Viele Menschen weichen daher auf den Mietmarkt aus. Die sich verlagernde Nachfrage werde dort den Aufwärtsdruck auf die Mieten erhöhen, hieß es jüngst in einer Studie der Landesbank Helaba. (mit dpa)