Mo, 10.02.2020 , 18:30 Uhr

Sturmtief Sabine fegt über Sachsen

Dresden - Ein neues Sturmtief fegt über Deutschland. Sabine ist in der Nacht von Sonntag auf Montag mit Orkanböen bis zu 180km/h über das Land gezogen. Die Kaltfrontpassage mit Windgeschwindigkeiten von 70-90km/h hat Sachsen um ca. 6 Uhr getroffen. Im Südwesten des Freistaats waren sogar Böen über 100 km/h möglich.

In der Nacht kam es so zu einigen sturmbedingten Zwischenfällen. Gegen 05.00 Uhr in der früh fiel ein großer Baum auf einen Kleintransporter am Wölfnitzer Ring in Dresden. Die Feuerwehr brauchte rund zwei Stunden, um den Baum in transportfähige Stücke zu zersägen. Weiterhin wurde in Dresden der Dachbelag von einem Firmengebäude in der Rathener Straße abgerissen und begrub einen VW Passat unter sich. Bei beiden Vorfällen ist glücklicherweise kein Mensch zu Schaden gekommen.

In einigen Medien ist Sabine als Monster- oder Megasturm mit Windgeschwindigkeiten bis 180km/h bezeichnet worden. Der Deutsche Wetterdienst informiert auf seiner Website und erklärt, dass es sich dabei nur um Höchstgeschwindigkeiten am Brocken gehandelt hat. Dennoch galt fast im gesamten Bundesgebiet eine Warnung vor Orkanböen und orkanartigen Böen.

Zum Ärger der Bahnfahrer. Die Deutsche Bahn hat am Freitag einen eigenen Blog für das Sturmtief Sabine eröffnet, in dem sie laufend über die aktuelle Betriebslage informierte. Am Samstagvormittag wurde bekannt gegeben, dass alle Fernverkehrtickets vom 9.-11. Februar bis zum Dienstag den 18. Februar verlängert werden, um die Reise später anzutreten. Das Sturmtief ist am Sonntag von Norden nach Süden gezogen. Daher kam es zuerst zu Einschränkungen in Schleswig-Holstein und Hamburg. Gegen 16:30 Uhr wurde der Fernverkehr dann komplett eingestellt. Achim Stauß, Stellv. Leiter der Konzernpressestelle der Deutsche Bahn AG sagte dazu, man würde die Bahnen in geeigneten Bahnhöfen enden lassen. Die Erfahrung aus vergangenen Stürmen habe gezeigt, dass es einfacher sei, Fahrgäste am Bahnhof zu versorgen als Gefahr zu laufen, dass der Zug mitten auf der Strecke stehen bleibt. Man wolle, sobald der Wind ablaut, die Strecken mit Hubschraubern abfliegen, um nach Beschädigungen und gefährdeten Bäumen zu suchen.

Die Deutsche Bahn hat in der Nacht zum Montag für Reisende insgesamt 36 Aufenthaltszüge an 23 Bahnhöfen bereitgestellt. Bundesweit hatte die DB die ganze Nacht hindurch zahlreiche zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz, die die Reisenden an den Bahnhöfen und in den Zügen betreuten. Seit Montag Vormittag wird der Fernverkehr in Nord- und Mitteldeutschland wieder aufgenommen, wenn die Strecken sicher befahrbar sind. Da aber aktuell noch Ausfälle bestehen, empfiehlt die Bahn, Reisen bis Dienstag, den 11. Februar, auf einen späteren Tag zu verschieben.