Do, 13.10.2022 , 15:05 Uhr

Tafeln in Sachsen in finanziellen Schwierigkeiten

Sachsen - Aufgrund der steigenden Preisen bei Kraftstoff, Heizung, Energie und dem höheren Mindestlohn haben die Tafeln in Sachsen ernste finanzielle Schwierigkeiten. Die Hoffnung ist nun Hilfe durch die öffentliche Hand.

Man wisse noch nicht, wie es weitergehen soll, sagte der Vorstandsvorsitzende der Tafel Leipzig, Werner Wehmer. Allein durch die Steigerung des Mindestlohns und der Preise bei den Kraftstoffen fielen im nächsten Jahr Mehrkosten von etwa 72 000 Euro an. Die steigenden Energiekosten seien da noch nicht berücksichtigt. In einem Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hofft er zumindest bei den Energiekosten ein Entgegenkommen der Stadtwerke Leipzig bewirken zu können.

Die Leipziger Tafel versorgt Wehmer zufolge etwa 18 000 Menschen monatlich mit Lebensmitteln. Es werden derzeit keine neuen Kunden aufgenommen.

Rund 8300 Euro zahlt die Tafel Chemnitz monatlich für Strom, Fernwärme und Wasser. Sie rechne damit, dass sich dieser Betrag im nächsten Jahr verdreifachen werde, sagte Geschäftsführerin Christiane Fiedler. Allein für Kraftstoff fielen monatlich rund 1000 Euro an. Das sei ein Albtraum. Sie wisse zwar noch nicht, wie die steigenden Kosten bezahlt werden könnten. Zumal die Spenden von Unternehmen weniger würden. Aber die Tafel lebe immer von heute auf morgen, sagte Fiedler. Es gelte das Prinzip Hoffnung.

Wenn staatliche Hilfe ausbleibt, werden die Betriebskostenbeteiligung für unsere Kunden erhöht werden müssen, um überhaupt den Weiterbetrieb gewährleisten zu können, sagte Alrik Schumann vom Vorstand der Tafel Dresden. Man könne nicht in die Zukunft schauen, werde jedoch weiterhin Lebensmittel retten und Menschen helfen.

(Quelle: dpa)

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