Mi, 07.11.2018 , 18:11 Uhr

"Talk im Café" - Sozialbürgermeisterin verspricht mehr als 800 WiD-Wohnungen

Dresden - Angesichts der Wohnungsnot diskutiert Dresden wieder verstärkt über den Wohnungsbau. Doch nicht überall wollen Dresdner leben. "Lebst du schon oder wohnst du nur?", fragen DRESDEN FERNSEHEN und das Haus der Kirche sowie die Evangelische Landeskirche Sachsen im neuen "Talk im Café". Mit dabei ist unter anderem Kristin Klaudia Kaufmann (Linke), Dresdens Sozialbürgermeisterin. Die komplette Sendung läuft ab 10. November im Programm von DRESDEN FERNSEHEN.

Es sind diese und weitere Geschichten, die Wohnungssuchende in Dresden erleben: Ihren Umzug nach Dresden hatte sich Ines Hübner anders vorgestellt (DRESDEN FERNSEHEN berichtete). Die Thüringerin ist vor ein paar Wochen für ihren Beruf nach Dresden gezogen. Am Rand der Aufzeichnung für den neuen "Talk im Café - Lebst du schon oder wohnst du nur?" weckte ihre Geschichte breite Betroffenheit bei den Gästen und Podiumsteilnehmern.

Bei der Wohnungssuche lehnen Dresdner Vermieter die toughe Frau reihenweise ab, weil sie sich derzeit noch in der Probezeit befindet. So bleibt ihr derzeit notgedrungen nur ein Hotelzimmer als teure Dauerunterkunft in Sachsens Landeshauptstadt. Hübner sucht das, war auf dem Dresdner Wohnungsmarkt rar gesät ist: Ein bis zwei Zimmer, vielleicht ein Balkon, maximal 600 Euro. Immer mehr Single-Haushalte gibt es in der Elbmetropole, auch bei Studenten sind Wohnungen dieser Größe sehr beliebt. Das Angebot ist in allen Stadtteilen überschaubar geworden.

Die Stadtgesellschaft driftet auseinander, auch beim Wohnen. Ärmere sind eher in den Plattenbaugebieten zu Hause, Besserverdiener am Weißen Hirsch. Plattenbaugebiete in Gorbitz oder Prohlis haben auch deshalb ein Imageproblem. Dem entgegen lebt es sich in Striesen oder der Südvorstadt besonders gut, so die weitläufige Meinung. Dagegen halten lokale Initiativen in Dresdens vermeintlichen "Problemvierteln". Der schlechte Ruf komme vor allem von Menschen, die mit dem Stadtteil keine Erfahrungen haben. Die Reduzierung auf soziale Probleme und Kriminalität ergibt sich vor allem auch aus der negativen medialen Berichterstattung, unterstützt Kristin Klaudia Kaufmann auf dem Podium. Die Sozialbürgermeisterin selbst lebt im Stadtteil Blasewitz.

Rund 1,9 Millionen günstige Wohnungen fehlen in den 77 Großstädten, berechneten Wissenschaftler der Hans Böckler Stiftung kürzlich. So boomt aktuell der Wohungsbau auch in Dresden. Große Hoffnungen sind mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft "Wohnen in Dresden" verbunden, um mehr sozialverträglichen Wohnungraum zu schaffen. 800 neue Wohnungen sollen im ersten Schritt entstehen. Beim "Talk im Café" verspricht Dresdens Sozialbürgermeisterin, dass etliche weitere Wohnungen folgen sollen.

Vor allem sozial Benachteiligte finden kaum noch Wohnungen

Das kritisiert Kristin Klaudia Kaufmann beim neuen "Talk im Café". Außerdem erfahrt ihr in der aktuellen Ausgabe: Was Blasewitz von Prohlis und Gorbitz lernen könnte. Und welche Hausaufgaben die Sozialbürgermeisterin aus dem Talk nach Auffassung der Stadtteilinitiativen zu erledigen hätte.

"Talk im Café - Lebst du schon oder wohnst du nur"

Den kompletten "Talk im Café" seht ihr ab dem 10. November im Programm von DRESDEN FERNSEHEN. Neben der Sozialbürgermeisterin diskutieren die Stadtteilinitiativen und Anwohner über Maßnahmen für ein attraktives Leben in allen Stadtteilen.

Und noch ein Hinweis: In der Woche vom 5. November stellen wir Euch im Rahmen der DREHSCHEIBE täglich einen Podiumsgast vor.

"Talk im Café" ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat von DRESDEN FERNSEHEN, Haus der Kirche und der Evangelischen Landeskirche Sachsen. Regelmäßig wird im Café Dreikönig an der Hauptstaße 23 über kontroverse Themen - pro und kontra - diskutiert. Der Eintritt ist frei. DRESDEN FERNSEHEN zeichnet die ca. 1-stündigen Gesprächsrunden in voller Länge auf und zeigt sie im Programm.