Mo, 16.12.2019 , 09:40 Uhr

HC Elbflorenz nach Heimniederlage in akuter Abstiegsgefahr

Dresden - Der HC Elbflorenz hat am 16. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga eine 25:29 (15:14) Heimniederlage gegen Erstligaabsteiger Bietigheim kassiert. Im letzten Heimspiel des Jahres vor ausverkauftem Haus in der BallsportARENA Dresden konnte der HCE gegen die favorisierten Gäste um Ex-Weltmeister Michael Kraus eine Halbzeitführung nicht ins Ziel retten.

Dresden unterliegt Erstligaabsteiger Bietigheim vor voller Kulisse

Ein Ausrufezeichen konnte der HC gegen einen eigentlichen Aufstiegsfavoriten nicht setzen! Damit verlor der HC das dritte Spiel in Folge. Die Sachsen bewegen sich im Blick auf die Winterpause auf „dünnem Eis“ und müssen in Hinsicht auf die nächsten beiden Auswärtsspiele aufpassen, dass das Prinzip Glauben nicht vom Prinzip Hoffnung verdrängt wird.

Beide Teams waren vor 2585 Zuschauern relativ schnell im Spiel, wobei sich dies nicht auf die Defensiven erstreckte. Die Gäste hatten mit Ex-Weltmeister Michael Kraus zunächst den prägenden Spieler auf dem Parkett. Der Rückraumspieler traf immer wieder stark oder setzte seine Nebenleute gut ein. So führten die Gäste nach 13. Minuten durch einen erneuten Kraus-Treffer mit 6:8. Jetzt folgte die beste Phase des HC im gesamten Spiel. In dieser nutzten die Dresdner auch einige Überzahlsituationen gut aus. Zudem zeigte HC-Keeper Mario Huhnstock einige starke Paraden. Als Jonas Thümmler in der 21. Minute zum 12:8 traf, hatte der HC einen 6:0-Lauf hingelegt. Auch weil die, die Deckungssysteme wechselnde Dresdner Abwehr, Michael Kraus und seine Nebenleute immer besser in den Griff bekam. Erst nach 8 torlosen Minuten beendete der Favorit aus der Nähe von Stuttgart seine Torflaute und traf zum 12:9. Bis zur Halbzeit folgte jetzt aus Dresdner Sicht der erste Knackpunkt der Partie. Die Sachsen schafften es nicht eine 2- oder 3-Toreführung mit in die Halbzeit zu nehmen. Beim 14:13 für die SG durch Patrick Rentschler war der Gast wieder dran. Dabei nutzten die Gäste die Fehler der Dresdner konsequent. Ein Dierberg-Treffer zum 15:13 sowie zwei starke Paraden von Mario Huhnstock ermöglichten dem HC ca. 20 Sekunden vor Ende der 1. Halbzeit, mit 16:13 in Führung zu gehen. Der HC schloss aber zu früh ab und kassierte so mit der Pausensirene das 15:14.

Der zweite Knackpunkt im Spiel war der Beginn der 2. Halbzeit. HC-Kapitän Mario Huhnstock gebrauchte nach der Partie für diese Phase die Vokabel „dämlich“. HC-Trainer Rico Göde zu diesen ersten Minuten: „Es war einfach zu einfach für die SG das Spiel zu drehen.“ Wie schon oft in dieser Spielzeit, kam der HC schlecht aus der Kabine. Bis 38. Minute leistete sich der HC in sieben Angriffen drei teilweise haarsträubende Fehler: ein Zeitspiel, eine Zeitstrafe und zwei Fehlwürfe. In der gleichen Zeit erzielte man ein Tor. Danach „rannten“ die Hausherren dem knappen Vorsprung der Gäste lange hinterher. Die SG hatte zudem in Rechtsaußen Christian Schäfer einen eiskalten Siebenmeterschützen. Er traf bei allen seiner 6 Strafwürfe. Des Weiteren hatte die Dresdner Abwehr mit dem im rechten SG-Rückraum agierenden Dominik Claus Probleme.

In der Schlussphase kam dann noch ein sich steigender SG-Spielmacher Jonas Link dazu. Die Dresdner kämpften und waren beim 24:25 durch Nils Gugisch 5:30 Minuten vor Schluss voll im Spiel. Dabei hatten die Sachsen sogar Chancen für ein noch besseres Ergebnis, vergaben aber in der 52. und 54. Minute ihre Strafwürfe. Insgesamt stimmte die Angriffsleistung in der 2. Halbzeit einfach nicht mehr. Als Jonas Link dann in 56. Minute bei Zeitspiel mit einem starken Unterhandwurf zum 24:26 traf und er dies, nach einem zu frühen Wurf der Sachsen Ende der 57. Minute bei Zeitspiel mit einem starkem Schlagwurf wiederholte, war das Spiel entschieden. Die Hausherren zogen weder aus dem Agieren mit dem 7. Feldspieler, noch einer offensiven Deckung irgendeinen Gewinn. So gewann Bietigheim am Ende vielleicht mit 25:29 etwas zu hoch, aber verdient. Die Gäste blieben in der 2. Halbzeit, wie der SG-Trainer Jonsson nach den 60 Minuten sagte einfach: „Cool!“

Fazit: Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar, die Sachsen mussten/wollten punkten und die SG ging als Favorit ins Spiel. Am Ende wurde der Erstligaabsteiger seiner Favoritenrolle gerecht und die Dresdner bugsieren sich immer mehr in eine ungünstige Situation. Eigentlich stimmten für den HC viele Komponenten an diesem Tag. Die Halle war ausverkauft und die HC-Fans gaben alles. HC-Torhüter Mario Huhnstock steuerte 15 starke Paraden bei und mit Jonas Thümmler hatte man noch einen herausstechenden Spieler an diesem Tag. Auch die 1. Halbzeit machte Hoffnung. Am Ende darf man die Qualität des Gegners nicht außer Acht lassen, muss aber auch fragen, warum sich der HC, welchem es nicht an erfahrenen Spieler mangelt, nach der Pause so oft in schlechte Ausgangslagen bringt. HC-Trainer Rico Göde nach dem Spiel treffend: „Die Konstanz ist das riesen Thema.“ Ein Kompliment gilt dem Dresdner Publikum, welchem der Gästetrainer Jonsson in Verbindung mit der „geilen“ Halle sogar „Stimmung wie in der 1. Liga“ bescheinigte.  Gute Besserung wünschen wir alle dem SG-Spieler Martin Marcec!

Tore: Huhnstock/Mohs (beideTor), Pulay, Dierberg 6/5, Gugisch 2/1, Buschmann 1, Dumčius, Jungemann 1, Hoffmann, Greß 4, Vančo, Quade, Kasal 2, Thümmler 6, Pechstein 3

Quelle: HC Elbflorenz