Wermsdorf - Die sächsischen Teichwirte erwarten bei der diesjährigen Karpfenernte einen durchschnittlichen Ertrag. «Wir rechnen mit einem ähnlichen Ergebnis wie im letzten Jahr - mit 1500 bis 1700 Tonnen», sagte Georg Stähler, Geschäftsführer Teichwirtschaft Wermsdorf, der derzeit auch Sprecher des Landesfischereiverbandes ist. Diese Größenordnung habe sich in den vergangenen Jahren eingepegelt.
«Das Wetter war regnerisch, in den meisten Fällen ausreichend Wasser vorhanden», beschrieb Stähler die Ausgangslage. Es sei kaum zu kritischen Momenten wie sonst im August gekommen. «Notabfischungen gab es, aber nicht wie in den Jahren zuvor.»
Die Qualität der Karpfen schätzte Stähler als gut ein. «Manche sind gut gewachsen, manche sind etwas zu klein.» Stähler führt Letzteres auf das kühlere Wetter zurück: Anders als in den Vorjahren habe es diesmal nicht sieben Monate Sommer gegeben. Ein Teil der Karpfen komme nicht auf das übliche Gewicht von mehr als zwei Kilogramm und liege eher im Bereich zwischen eineinhalb und zwei Kilo. Auf den Geschmack wirke sich das nicht negativ aus.
Nach Stählers Worten bleiben die natürlichen Fischräuber ein großes Problem für die Branche. Ihre Zahl wachse ständig. Als Beispiel nannte er Otter in der Oberlausitz. «Die Kormorane sind auf keinen Fall weniger geworden. Die Silberreiher nehmen stark zu.» Der Kampf gegen die sogenannten Prädatoren werde nicht kleiner. Die Verluste lägen bei mindestens 30 Prozent.
In den kommenden Wochen geht das Abfischen der Karpfenteiche in Sachsen weiter. An diesem Wochenende ist der Schlossteich von Moritzburg an der Reihe. Am kommenden Wochenende folgt Torgau. Traditionell wird das Abfischen als Volksfest begangen und zieht Tausende Leute an, die bei dieser Gelegenheit auch Fischsuppe und andere Leckereien probieren können.
(dpa)