Fr, 20.10.2023 , 14:24 Uhr

Razzia in Sachsens Landeshauptstadt

Terror-Razzia in Dresden - Nach Brüssel-Anschlag mit zwei Toten

Dresden - Ein schreckliches Blutbad überschattete den Montagabend in Belgien: Ein 45-jährige Terrorist griff mit einem Sturmgewehr schwedische Fußballfans an und tötete zwei von ihnen. Laut einem Medienbericht war der Täter in Kontakt mit anderen Tunesiern in Deutschland - Razzia in Dresden.

Der Anschlag am Montag fand nur etwa fünf Kilometer vom Brüsseler Stadion statt, in dem gerade ein EM-Qualifikationsspiel zwischen den Nationalmannschaften Belgiens und Schwedens stattfand. Die Partie wurde daraufhin sofort abgebrochen.

Die Ermittlungen der Polizei führten schnell zum Täter. Am Dienstagmorgen wurde er in einem Café in Belgien von der Polizei aufgespürt und erschossen.

Laut Informationen der Bild-Zeitung war der Täter in Kontakt mit anderen Tunesiern in Deutschland. Zusätzlich zu einem bereits veröffentlichten Bekennervideo fertigte er ein weiteres Video an, in dem er der Terrororganisation ISIS seine Treue schwor, so die Zeitung. Dieses sogenannte "Treueeid-Video" soll er an 26 seiner Kontakte weitergeleitet haben. Dabei handelte es sich um elf Kontakte in Belgien und 15 internationale Kontakte, darunter auch nach Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern.

Eine sächsische Spezialeinheit durchsuchte in der Folge eine Wohnung in Dresden, in der ein 45-jähriger Tunesier wohnt. Dieser wollte gegenüber der Bild-Zeitung nicht angeben, weshalb ihm Abdesalem L. das Video zukommen ließ. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen, so die Bild, ist er jedoch kein Mitwisser des Anschlags in Brüssel und auch kein radikaler Islamist. Bei der Durchsuchung sollen keine belastenden Beweise gefunden worden sein.

Die weiteren Ermittlungen ergaben laut dem Medienbericht, dass der Terrorist auch Kontakt zu zwei weiteren Männern (20 und 49 Jahre alt) sowie einer Frau (25) in Dresden hatte. Details über die Kommunikation zwischen ihnen und Abdesalem L. sind derzeit nicht bekannt. Jedoch wurde festgestellt, dass sie das besagte Treueeid-Video nicht erhalten haben, so die Zeitung weiter.