Dresden - Die Suche nach einem Parkplatz kann viel Zeit einnehmen. Hat man die passende Lücke gefunden, beginnt jedoch die nächste Suche und zwar nach dem Kleingeld im Portemonnaie. Letzteres will die Stadtverwaltung ändern und die Parkautomaten auf bargeldlose Bezahlmethoden umrüsten. Ab September soll daher das Handyparken möglich sein. Der Probebetrieb ist jetzt gestartet.
Bereits im April 2017 hatte der Dresdner Stadtrat die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, in wie weit die Umsetzung des Handyparkens realisierbar ist. Für rund 30.000 Euro wurde daher eine Anwendung entwickelt, die in die Dresden App integriert wird. Autofahrern ist es dadurch möglich, per App das Parkticket zu verlängern. Denn die App warnt, wenn die Parkzeit abläuft und benachrichtigt den Nutzer, ob er einen Zusatz buchen möchte.
Nutzer sollen sich in der Dresden-App mittels eMail-Adresse (für Bezahlung) und Kennwort registrieren. Wenn der Fahrer einen Parkplatz gefunden hat, kann er den Standort einfach per App übermitteln. Dies geschieht entweder durch die geografische Verortung oder Kennzahlen an den Parkautomaten. Im Anschluss werden die Tarife für den jeweiligen Standort dargestellt. Nach einer Bestätigung hat man sozusagen ein online Parkticket erworben. Wenn man den Parkplatz wieder verlässt, teilt man das ebenfalls per App mit. Danach werden die Gebühren in Rechnung gestellt. Auf den städtischen Parkplätzen ist die Nutzung des Handyparkens kostenlos.
Da das Handyparken komplett über die App abgewickelt wird, entfällt auch das Papier-Parkticket. Vielmehr hinterlegen die Nutzer ihre Autokennzeichen im System. Wenn das Ordnungsamt nun kein Parkticket im Auto liegen sieht, wird das Kennzeichen geprüft. Dadurch sehen die Kontrolleure, ob der Fahrer das Handyparken benutzt hat, oder es sich hier um einen Verstoß handelt.
In Leipzig gibt es den digitalen Parkservice bereits - allerdings nur in vereinzelten Parkhäusern. Auch in Dresden ist das vereinzelt schon möglich. Eine komplette Lösung für alle öffentlichen Parkplätze in einer sächsischen Stadt gibt es noch nicht. In Metropolen wie Berlin hingegen tummeln sich viele Anbieter, die die mobile Bezahlung akzeptieren und ans Ordnungsamt weiterleiten.