Leipzig - Vor dem Spiel gegen den Hamburger SV hat RB Leipzig einen organisierten Schwarzhandel mit Eintrittskarten für die Heimspiele der Leipziger in der Bundesliga aufgedeckt. Beteiligt sein soll die Ticketbörse viagogo.
Die Heimspiele der Roten Bullen in der Fußball-Bundesliga sind derzeit nahezu alle ausverkauft. Vor dem Spiel gegen den Hamburger SV ist nun organisierter Schwarzmarkt-Deal aufgeflogen. Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung hätten Vereinsvertreter am Samstagvormittag in einem Leipziger Innenstadthotel ein Treffen gesprengt, bei dem Eintrittskarten zu überteuerten Preisen angeboten wurden.
Im Mittelpunkt stehen die Schweizer Ticketbörse viagogo und ein Leipziger, der durch den Verkauf von Dauerkarten hohe Gewinne erzielte. Nach ersten Erkenntnissen habe der Mann zum Saisonbeginn mit falschen Adressen circa 50 Dauerkarten gekauft. Diese habe er unter Anderem bei viagogo zum Kauf angeboten.
Die Ticketbörse verdient ihrerseits über Versand- und Bearbeitungsgebühren ordentlich an jedem verkauften Ticket. Dauerkarten dürfen laut RB-Geschäftsordnung nur nicht gewinnbringend verkauft werden.
RB Leipzig rät von viagogo ab
Bei dem Treffen am Samstag wurden die Tickets direkt gegen Bargeld angeboten. Die Käufer mussten sich zudem schriftlich verpflichten, die Dauerkarten nach dem Spiel wieder in dem Hotel abzugeben, ansonsten drohe eine Vertragsstrafe von 500 €. Die Tickets hätten so zu jedem Spieltag erneut zu überhöhten Preisen angeboten werden können.
RB Leipzig hat derweil eine Abmahnkanzlei eingeschaltet und rät Fans, in Zukunft keine Tickets über viagogo zu erwerben. Stattdessen überlegt der Verein, eine eigene Tauschbörse für Fans einzurichten. In der Vergangenheit wurden schon häufiger überteuerte Tickets zu Bundesligaspielen über den Ticketvermittler angeboten und verkauft.