Dresden - Alle Hände voll zu tun hatten die Tierpfleger: Die Tierinventur kategorisiert, vermisst und zählt in jedem Jahr den Tierbestand des Dresdner Zoos.
Bei einer stattlichen Länge von 5,63m der Netzpython mussten nicht nur fünf Tierpfleger und vier Auszubildende sondern auch Zoo-Aufsichtsratsvorsitzender Detlef Sittel und Kurator Matthias Hendel zupacken, um das Tier in gestrecktem Zustand zu vermessen. Danach kam der weibliche Netzpython, der am 28.01.1994 im Zoo Neuwied geschlüpft und seit August 2004 im Zoo Dresden lebt auf die Waage. Das Gewicht von 61 kg war um 5 kg weniger als im Vorjahr, jedoch sind solche Gewichtsschwankungen bei einem ausgewachsenen Tier als normal anzusehen. Im Anschluss wurden Derbyana-Rosenkäfer-Larven gewogen und gezählt. In einem Terrarium im Giraffenhaus können Besucher gegenwärtig sechs männliche Rosenkäfer beobachten. Die Zucht dieser afrikanischen Käferart erfolgt hinter den Kulissen im Zebrahaus, wo ein ganzer Raum zur Verfügung steht, um die mehr als tausend Käferlarven zu versorgen. Die beim heutigen Pressetermin gewogenen Larven benötigen noch ca. ½ Jahr, bis aus ihnen fertig entwickelte Rosenkäfer schlüpfen. Während dieser Zeit ernähren sich die Larven ausschließlich von sogenanntem Flakesoil – ein FertigFutterprodukt, welches aus verrottetem Holz besteht. Die Zählung der Larven ergab 32 Stück in der Box, wobei dies eine von mehr als 30 Boxen ist. Eine Larve in diesem Entwicklungsstadium bringt übrigens gerade einmal zwei Gramm auf die Waage. Zoodirektor Karl-Heinz Ukena und Aufsichtsratsvorsitzender Detlef Sittel verwiesen auf einen Besucheranstieg von ca. 6% zum Vorjahr. Zum ersten Mal wurden mehr als 900.000 Besucher im Zoo Dresden gezählt – insgesamt konnten im vergangenen Jahr 903.635 Gäste begrüßt werden. Diese positive Besucherentwicklung führen wir auf attraktive tierische Neuzugänge wie Elefantenbulle Tembo und die Gepardenbrüder Job und Sjef, Jungtieren bei Goldtakin, Gänsegeier, Humboldtpinguin und Mohrenmaki sowie natürlich die Fertigstellung des umgebauten Afrikahauses zurück. Insgesamt ergaben die Zählungen einen nahezu unverändert Tierbestand. Im Zoo Dresden leben derzeit ca. 1.500 Individuen in 246 Arten, das sind fünf Arten weniger als im Vorjahr. Aufgegeben wurde z.B. die Haltung von Diademnatter und Kaiserskorpion. Besonders traurig war der Tod des nach Vietnam abgegebenen Orang-Utans Duran und unserer Aldabra-Riesenschildkröte Hugo I sowie der Verlust unserer gesamten Milu-Gruppe. Nach kleineren Umbauarbeiten an der Anlage ist geplant, mit neuen Tieren eine neue Zuchtgruppe bei den Milus aufzubauen. Für 2019 hoffen wir auf weibliche Gesellschaft für unsere beiden Koalas. Das am 3. Juni im Zoo Antwerpen geborene Koala-Weibchen Sydney wird voraussichtlich im Frühjahr in den Zoo Dresden umsiedeln. Nach dem Tod von Zebrastute Kirby wird es auch auf der Zebraanlage einen Neuzugang geben.