Dresden- In den kommenden Wochen bietet das tjg. - theater junge generation - wieder viel Kultur für alle Altersklassen. Auf welche Stücke sich der Zuschauer freuen kann und wie die Corona-Zeit überbrückt wurde, darauf geben uns Chefdramaturgin Ulrike Leßmann und die Leiterin der tjg.-Theaterakademie Anke Engler Rede und Antwort.
Schon seit längerem stellt sich das tjg. verstärkt die Frage, wie Kunst und ressourcenschonendes Wirtschaften sowie nachhaltiges Produzieren in Einklang gebracht werden können. Die Zusammenarbeit mit dem Projekt "Nachhaltigkeit unternehmen“ ermöglichte schließlich eine arbeitsbegleitende, einbeziehende Auseinandersetzung von Technik über Ausstattung bis Dramaturgie. So spielte unter dem Stichwort Ressourcen etwa die Wiederverwendung von zentralen Bühnenelementen eine Rolle. Für möglichst nachhaltige Arbeitsschritte wurden verschiedene Methoden, darunter das sogenannte modulare Arbeiten ausprobiert bzw. angewendet. Schließlich bildet die intensive Beschäftigung der Inszenierung mit dem Thema Fleischkonsum eine inhaltliche Ebene, die für das Publikum relevant ist.
In Suomi hoch im Norden schmiedet Ilmar emsig das Eisen. Als Sänger Wäinö mit einem Lied die Arbeit seines Freundes preist, erblickt er für einen kurzen Augenblick einen riesigen Regenbogen am Himmel. Auf ihm reitet Aino — überirdisch glänzend. Wäinö muss sie wiedersehen. Und auch Ilmar denkt nur noch an die Regenbogenreiterin, die er beim Schmieden verpasste. Beide eilen ins karge, ärmliche Nordland. Dessen Herrin fordert im Tausch für ihre Tochter Aino eine Zaubermühle mit drei Ausgängen: Ein Ausgang gibt Salz, einer Mehl, der dritte Gold. Solch ein magisches Werk aus einer Schwanenfederspitze herzustellen, das vermag nur Ilmar. Ihn erwählt Aino freien Herzens. Doch einmal mit einem Menschen verbunden, kann sie nie mehr auf dem Regenbogen reiten. Das enttäuscht Ilmar bitter und er wendet sich ab. Und die Nordlandherrin, auf einen Schlag reich durch die Zaubermühle, kauft indessen ganz Suomi auf und verjagt alle Bewohner*innen – auch Ilmar und die eigene Tochter.
Das Kalevala, der finnische Mythen-Epos in 50 Gesängen, schildert parabelhaft den Kampf zweier Länder um Besitzansprüche und wertvolle Rohstoffe. Katrin Langes Theaterfassung richtet die Aufmerksamkeit auf Fluch und Segen des Reichtums durch die Zaubermühle, die Prüfungen der Freundschaft und wie ein Bildnis im Kopf unsere Liebe zu einem anderen Menschen beeinflusst.
„Dunst ist die Welle, Staub ist die Quelle…“ Plötzlich erinnert sich die alte Stine wieder an den Zauberspruch, der die Regentrude zu wecken vermag! Und sie muss binnen eines Tages erwachen und Regen bringen. Sonst soll Stine dem reichen Wasserbaron ihre Felder überlassen und ihr Enkel Andrees die Schulden der Familie bei ihm abarbeiten. Während Wasserbarons Wasser aus geheimer Quelle immer teurer wird, verwandelt die andauernde trockene Hitze das Dorf langsam in eine unbewohnbare Wüste und der alles verbrennende Feuermann verbreitet Schrecken. Aber mutig und ohne zu zögern machen sich die Kinder Maren und Andrees gemeinsam auf die Suche nach der Wasser spendenden Regentrude. Als Maren ihr endlich gegenübersteht, ist sie überrascht von deren Gestalt…
Regisseur Christoph Levermann ermächtigt die beiden Kinder, statt durch Aberglauben mit Herz, Verstand und Tat ihr Zuhause vor einer Naturkatastrophe zu retten.