Sachsen - Trotz der Einstellung von über 1000 neuen Lehrkräften bleibt der Lehrermangel in Sachsen ein großes Problem, besonders an Ober- und Förderschulen. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) betonte am Mittwoch in Dresden, dass die Sicherstellung des Unterrichts zu Beginn des neuen Schuljahres weiterhin eine Herausforderung darstellt.
Bisher wurden 1033 neue Pädagogen eingestellt, darunter 773 ausgebildete Lehrer, 120 pädagogische Hilfskräfte und 140 Seiteneinsteiger, die nach ihrer Qualifizierung unterrichten werden.
Piwarz versicherte, dass am kommenden Montag vor jeder Klasse eine Lehrkraft stehen wird, obwohl die Bewerberlage knapp ist. Besonders erfreulich ist, dass ein Viertel der 877 ausgebildeten Bewerber aus anderen Bundesländern stammt und zwei Drittel dieser das Angebot angenommen haben. Insgesamt konnten 88 Prozent der ausgebildeten Lehrkräfte für den Schuldienst gewonnen werden, eine Quote, die ohne Verbeamtung der Lehrkräfte in Sachsen früher undenkbar war.
Die Schülerzahlen in Sachsen steigen weiter. Für das Schuljahr 2024/2025 werden rund 536.000 Schüler erwartet, ein Anstieg im Vergleich zu den 517.711 im vorherigen Schuljahr. Dieser Anstieg stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Während an Grundschulen die Lehrerabdeckung nahezu 100 Prozent erreicht, besteht an Oberschulen weiterhin großer Bedarf.
Die Lehrergewinnung gestaltet sich besonders in den Naturwissenschaften, an berufsbildenden Schulen und Förderschulen sowie in Regionen wie dem Erzgebirge und Chemnitz schwierig. Piwarz betonte, dass trotz der Herausforderungen die Einstellung von mehr Lehrkräften als in den Vorjahren gelungen ist, dennoch bleiben viele Stellen unbesetzt.
Der Rückgang bei den Erstklässlern von 41.200 auf 40.500 ist bemerkenswert, bietet jedoch nur kurzfristig Entlastung. Langfristig bleibt die Gewinnung von Lehrkräften eine der größten Aufgaben für das sächsische Bildungssystem. Die Bemühungen, neue Pädagogen zu gewinnen und die Qualität des Unterrichts zu sichern, werden fortgesetzt. (dpa)