Sachsen - Die Stadt Hoyerswerda will die umstrittene Abschiebung eines Mannes aus Pakistan aufklären. Nach Angaben des Sächsischen Flüchtlingsrates wurde er überraschend von der Polizei beim Besuch des Gesundheitsamtes Hoyerswerda abgefangen und in sein Heimatland abgeschoben.
Obwohl er bereits im Januar einen Antrag auf Chancenaufenthalt gestellt hatte, hatte er noch keine Rückmeldung erhalten. Die Stadtverwaltung von Hoyerswerda äußerte sich am Freitag bestürzt und betroffen über den Vorfall. Der Mann war in Hoyerswerda bekannt, gut integriert und engagiert sich für ein harmonisches Zusammenleben.
Die Stadt stellte klar, dass sie nicht für den Vorfall verantwortlich sei, obwohl in Stellungnahmen und Medienberichten der Eindruck erweckt wurde. Das Gesundheitsamt fällt in den Zuständigkeitsbereich des Landkreises Bautzen, und die Landesdirektion ist für den Polizeieinsatz verantwortlich. Die Stadt ist derzeit dabei, den Vorfall zu untersuchen. Falls sich die Berichte bewahrheiten, distanziert sie sich nachdrücklich davon. Niemand sollte überraschend abgeschoben werden. Dies widerspricht nicht nur dem Landesrecht, sondern auch den Menschenrechten. Selbst diejenigen, die Deutschland verlassen müssen, sollten würdevoll behandelt werden. (mit dpa)