Dresden - In mehreren Nächten zünden Winzer des Sächsischen Staatsweinguts Schloss Wackerbarth Feuer in den Weinbergen. Der aktuelle Kälteeinbruch in Sachsen gefährdet die Knospen der Rebstöcke. Durch die plötzliche Kälte können diese braun werden und abfallen.
Gefährdet sind die Rebstöcke auf solchen Weinbergen, auf denen die kalte Luft nicht abfließen kann. Weinbau auf dem 51. Breitengrad ist für Winzer eine echte Herausforderung. Anders als in südlicheren Lagen gefährden hier späte Kälte- und Frostperioden immer wieder die wachsenden Weinreben. Schloss Wackerbarth führt die Bekämpfung von Spätfrösten durch kleine, kontrollierte Feuerstellen bereits seit 2014 durch.
Das Sächsische Staatsweingut ist dabei auch der Empfehlung des Weinbaurings Franken gefolgt. Seit Jahren gibt es hier einen Erfahrungsaustausch hinsichtlich der klimatischen Herausforderungen am 51. Breitengrad sowie dem generellen Klimawandel.
Etwa 200 kleine Feuer sollen dieser Tage rund 19 Hektar Rebfläche vor Frost schützen. Allein auf den 5,5 Hektar Junganlagen auf der Seußlitzer Heinrichsburg wachsen insgesamt 11.000 Rebstöcke der Sorte Müller-Thurgau und 12.500 Rebstöcke der Sorte Bacchus.
Frostbekämpfung mit Feuerstellen ist auch in anderen Regionen bei Weinbau sowie in anderen landwirtschaftlichen Betrieben üblich. Doch gibt es überdies auch andere Methoden. Teilweise nutzen Winzer neben Beregnungs- und Belüftungsmaschinen sogar Helikopter, um kalte Luft aus den Rebhängen zu wehen.