Dresden - Mit Beginn des neuen Schuljahres ist heute, 19. August 2019, die Universitätsschule Dresden feierlich eröffnet worden. Fast 200 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1, 2, 3 und 5 lernen von nun an in der neuen Grund- und Oberschule an der Cämmerswalder Straße gemeinsam. Nach der Aufbauphase bis 2024 sollen es rund 750 sein.
Der Schulversuch Universitätsschule Dresden ist ein bundesweit einzigartiges gemeinsames Projekt zwischen der Technischen Universität Dresden und der Landeshauptstadt Dresden als Schulträger. Zum ersten Mal wird Schule ausgehend von der Entwicklung jedes einzelnen Schülers geplant und ermöglicht damit individuelle Lernwege. Digitale Werkzeuge, die von Schülern und Lehrern gleichermaßen genutzt werden, unterstützen die Schulorganisation. Gleichzeitig erhalten Wissenschaftler eine Vielzahl von Daten, die es ihnen ermöglichen, das Lernen in Schule umfassend zu erforschen – eine bisher einmalige Chance für die Forschung.
„Die Schülerinnen und Schüler werden eine ganz andere Form des Unterrichts kennenlernen“, sagt der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller Steinhagen. „Eine Schule, die Lernen in neuen Dimensionen denkt – bei der das individuelle Lernen und der Entwicklungsweg jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers im Mittelpunkt stehen. Für uns als TU Dresden ist die Universitätsschule ein Meilenstein in der Bildungsforschung und in der Lehrerbildung, die sich nicht zuletzt auch der zunehmenden Digitalisierung annimmt.“
Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Das Ziel der Universitätsschule ist nichts Geringeres als die Schule der Zukunft zu leben und zu erforschen. Dieser Vision öffnen wir uns als Stadt in der Überzeugung, Bildung als die wichtigste Ressource Dresdens zu begreifen. Entsprechend hohe Priorität genießt das Thema in Stadtpolitik und Verwaltung. Die Übernahme der Trägerschaft für die Universitätsschulen steht in diesem Kontext als weiterer wichtiger Baustein, um Dresdens Schullandschaft zukunftsfähig zu gestalten. Stadt Dresden und TU Dresden sind ein Gewinnerteam. Ich bin überzeugt, dass auch die Universitätsschule ein Gewinn für alle Seiten ist: Schüler und Eltern, Universität und Stadt.“
Die wissenschaftlich-pädagogische Konzeption wurde von Wissenschaftlern der Fakultät Erziehungswissenschaften entwickelt. Prof. Anke Langner hat die Planung und Umsetzung der Universitätsschule von Anfang an als Projektleiterin begleitet: „Wir freuen uns, dass die Idee nun endlich Praxis wird. Wir haben in den letzten vier Jahren dank unterschiedlichster Unterstützer viele Hürden nehmen können. Ab heute geht das Projekt in die Praxis und wir dürfen besser verstehen, wie Schüler lernen und was ihnen hilft. Diese Erkenntnisse können wir an der TU Dresden auch den zukünftigen Lehrern vermitteln.“
Das besondere Lernkonzept, das in hohem Maße digital begleitet wird, lässt sich nur mit Hilfe externer Unterstützer umsetzen. Im Bereich der technischen Ausstattung und Lehrerschulung engagieren sich die TÜV SÜD Stiftung sowie die Vodafone Stiftung für die Universitätsschule.
Horst Schneider, Vorstandsvorsitzender der TÜV SÜD Stiftung, betont: „Ziel unseres Engagements ist es stets, wegweisende Projekte für die Bildung junger Menschen zu unterstützen. Die Universitätsschule Dresden ermöglicht neue Blickwinkel auf die schulische Bildung in Deutschland – dank innovativer Bildungskonzepte, die in Zeiten der Digitalisierung vielversprechende Wege aufzeigen und wichtige Impulse für unser Bildungssystem geben.“
„Die Universitätsschule ist ein zukunftsweisendes Modell. Hier können Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen erwerben, die sie für das 21. Jahrhundert brauchen werden“, erläutert Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung zum Engagement der Stiftung für das Projekt. „Die Vodafone Stiftung bringt ihre Erfahrung mit innovativen Bildungsangeboten gerne ein, um gemeinsam mit der Stadt und der TU Dresden zu zeigen, wie Schule in Zukunft aussehen kann.“