Di, 23.08.2022 , 14:52 Uhr

Unverständnis bei Dr. Volkmar Kunze, Geschäftsführer des Karl-May-Museums

Verkaufsstopp für Winnetou-Bücher - Rassismus-Vorwürfe

Sachsen - Die Entscheidung des Ravensburger Verlages, die Auslieferung des Kindebuches "Der junge Häuptling Winnetou" zu stoppen, kann Dr. Volkmar Kunze, der Geschäftsführer des Karl-May-Museums in Radebeul, nicht nachtvollziehen.

Das Museum habe kein Verständnis dafür, sagte er gegenüber SACHSEN FERNSEHEN. Winnetou sei ein Synonym für die Völker Nordamerikas. Mit dem Buch habe Karl May das Indianervolk massiv geprägt und für ein besseres Bild der indigenen Völker in Europa gesorgt, sagte er weiter. Der Verlag wäre unter Druck gesetzt worden, das neue Buch nicht auszuliefern. Für Kunze sei das ein gewisser Aktionismus. 

Der Ravensburger Verlag hat die Entscheidung, die Auslieferung der Winnetou-Kinderbuchreihe zu stoppen, mit vielen negativen Rückmeldungen begründet. Das Buch enthalte "verharmlosende Klischees" über die Behandlung der indigenen Bevölkerung, so kritische Stimmen, unter anderem auf Twitter.

Bei den gestoppten Artikeln handelt es sich um Lizenztitel - ein Kinderbuch ab acht Jahren, ein Erstleserbuch, ein Puzzle und ein Stickerbuch.