Dresden - Die rostigen Stellen am Blauen Wunder sind nicht zu übersehen. Das im Jahr 1893 fertiggestellte Bauwerk scheint in die Jahre gekommen zu sein. Neben einem neuen Anstrich sind Arbeiten an den Ankerkammern, Pfeilern, Brückenlagern und am Asphalt notwendig. Während der Bauarbeiten soll ein Verkehrskonzept greifen. Das wünschen sich mehrere Stadtratsfraktionen.
Die sonnigen Zeiten vom Blauen Wunder scheinen vorbei zu sein. Nach 125 Jahren ist eine Sanierung dringend notwendig. Rost- und Stahlarbeiten stehen an. Die Erneuerung soll ab 2019 beginnen. 40 Millionen Euro will die Landeshauptstadt bis 2030 investieren. Gestern wurde im Stadtrat ein Verkehrskonzept während der Bauarbeiten gefordert. Für den Antragssteller SPD ist die Staugefahr hoch. Besonders in den Stoßzeiten ist die Loschwitzer Brücke bereits heute dicht. Durch eine Sanierung würde sich dieses Problem verstärken. Für die Grünen ist die Staugefahr eher ein kleineres Problem. Die Fraktion denkt, dass die Autofahrer selbst Ausweichrouten finden und so zur Entlastung beitragen. Stattdessen wird ein Fahrradkonzept gefordert. CDU und AFD hoffen auf andere Alternative. Im Raum steht die Einführung einer Fähre. Anlegestege sind bereits vorhanden.
Bezahlbarer Wohnraum stand im Fokus einer zweiten Debatte. Laut der Fraktion Die Linke steigen die Mieten weiter an. Vor allem Neuvermietungen seien für Immobilienmakler lukrativ. Die Grünen sehen die Ursachen der Wohnungsknappheit in den nicht frei verfügbaren Grundstücksflächen. Kritisiert wurden auch die Zuwanderungsströme vom Land in die Stadt sowie Fehler in der Vergangenheit. Sozialbürgermeisterin Kristin-Klaudia Kaufmann (LINKE) erklärte, dass seit der Wende nicht eine einzige Sozialwohnung in Dresden geschaffen wurde. Dies solle sich ab nächstem Jahr ändern. Dann seien die ersten Wohnungen bezugsfertig. Im Anschluss an die Debatte folgte ein Antrag von Linken, SPD und Grünen zum sozialen Wohnungsbau. Die Stadtratsmehrheit beauftragte Oberbürgermeister Dirk Hilbert, sich für die Förderprogramme des Freistaats Sachsen einzusetzen.