Sachsen - Holzdiebe sind vermehrt in den sächsischen Wäldern unterwegs. Bis Ende November wurden der Polizei 98 Fälle von Holzdiebstählen gemeldet.
Das waren bereits mehr als im Vorjahr, in dem es insgesamt 71 solcher Fälle gab, wie der Sprecher des Landeskriminalamtes Tom Bernhardt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Dabei hätten sich die Diebe sowohl an Stämmen vergriffen, die im Wald gefällt und gelagert waren, als auch selbst zur Säge gegriffen, um Bäume zu fällen und das Holz abzutransportieren. «Straftaten mit besonderer Vorgehensweise konnten nicht festgestellt werden», erklärte Bernhardt. Der Schaden summiert sich den Angaben nach in den ersten elf Monaten auf gut 176.000 Euro. Im vergangenen Jahr belief sich der Schaden auf 143.000 Euro. Im Schnitt kann etwa jeder zweite Fall von den Ermittlern aufgeklärt werden. Ein Problem sind nach Angaben der Polizei auch Fake-Shops, bei denen im Internet Holz und Holzprodukte angeboten werden, um potenziellen Käufern Geld abzunehmen. «Das erworbene Holz gelangt jedoch nie zur Auslieferung.» Solche Betrugsfälle hätten zugenommen.
Besonderen Anlass zur Besorgnis wegen Holzdiebstählen sieht der Staatsbetrieb Sachsenforst freilich nicht. Die Rede ist von «wenigen Einzelfällen» im Staatswald. Ja, es gebe Diebstähle von Brennholz auch in Sachsen, hieß es vom Sächsischen Waldbesitzerverband. «Nach den uns vorliegenden Informationen ist das aber bislang weder in Qualität noch Quantität herausragend im Vergleich zu anderen Jahren.»
Die Polizei verweist darauf, Eigentum stets zu sichern. «Wenn ich wertvolles Material frei zugänglich ablagere, zum Beispiel an einem Wegesrand, habe ich nahezu keine Sicherungsmöglichkeit», erklärte LKA-Sprecher Bernhardt. Auch schon zugeschnittenes Holz, das unproblematischer zu transportieren und zu laden sei, müsse besser gesichert werden. «Einen mehrere Hundert Kilo schweren Baumstamm kann man mit normalen Mitteln nicht wegschaffen. Gehacktes oder gesägtes Holz oder Holzabschnitte natürlich schon viel leichter.» (mit dpa)