Leipzig- Das gemeinsame Polizei-Abhörzentrum von fünf ostdeutschen Bundesländern in Leipzig hat noch keinen konkreten Starttermin.
Die Behördenvertreter erklärten im sachsen-anhaltischen Landtag, dass im vergangenen Jahr der Zuschlag für die Software zur Telekommunikationsüberwachung (TKÜ) erteilt wurde und nun der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Software sowie der Besetzung von Stellen im IT-Bereich liegt. Die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Brandenburg wollen in der Abhörzentrale in Leipzig die TKÜ von Schwerkriminellen bündeln. Allerdings gibt es bundesweit keine Erfahrungen für eine solche länderübergreifende Zentralisierung der TKÜ im Rahmen einer Anstalt öffentlichen Rechts. Verzögerungen durch technische Probleme beim Aufbau des Rechenzentrums oder Probleme beim Zusammenspiel von Hard- und Software können auftreten.
Auch die Personalgewinnung sei eine Herausforderung. Ursprünglich war geplant, dass das Gemeinsame Kompetenz- und Dienstleistungszentrum (GKDZ) 2021 arbeitsfähig sein soll, allerdings gab es aufgrund der Pandemie Verzögerungen. Die beteiligten Länder erhoffen sich von der Abhörzentrale eine effektivere Arbeit bei der Aufklärung schwerer Verbrechen wie Mord, Terror, Kinderpornografie, Vergewaltigung oder Bandenkriminalität.