Dresden - Der vierte globale Klimastreik unter dem Hashtag #Neustartklima ist jetzt auch in Sachsen ausgetragen worden. Trotz der frostigen Temperaturen haben in Dresden, Chemnitz und Leipzig viele tausende Menschen bei den Fridays For Future-Demonstrationen ihren Protest ausgedrückt.
Am Freitag vor der Klimakonferenz in Madrid fordern die Aktivisten von "Fridays For Future" eine Neuauflage des Klimapakets der Großen Koalition, welche die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens sicherstellt.
Lara Edtmülller, Studentin und Mitorganistorin erklärt: "Das Klimapaket der Bundesregierung ist ein schlechter Witz. Es ist wirkungslos, teuer und auch noch sozial ungerecht. Während die Bundesregierung uns immer noch vorgaukelt, sie würde das Pariser Klimaabkommen ernst nehmen, beschließt sie die Fortsetzung der Kohlesubventionen und den faktischen Stopp des Windkraftausbaus. Damit steigt sie effektiv aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Deutschland setzt damit kurz vor Beginn der COP ein fatales Zeichen und entzieht sich seiner Verantwortung. Diese Rückgratslosigkeit trifft vor allem die Menschen (im globalen Süden), die schon seit Jahren mit der Klimakrise zu kämpfen haben. Wir nehmen das nicht hin. Wir kämpfen weiter für den Schutz unserer Lebensgrundlagen und um unsere Zukunft."
Am Samstag, den 30. November, demonstrieren die Klimaaktivisten außerdem am Kohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz. Gemeinsam mit vielen Aktivisten anderer Bündnisse wird gegen die Pläne der Bundesregierung zur Braunkohleverstromung und für einen schnellen und sozial verträglichen Braunkohleausstieg protestiert.
Laura Kaiser, Schülerin und Mitorganisatorin erklärt: "Die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz zählen mit zu den schlimmsten und schmutzigsten CO2-Schleudern in Europa. Die aktuelle Politik der Bundesregierung und auch der sächsischen Staatsregierung, die Braunkohle weiter zu fördern, ist mit dem Pariser Klimaabkommen unvereinbar. Deshalb gehen wir zusammen mit vielen weiteren Aktivist*innen aus anderen Bündnissen gemeinsam an den Ort der Klimazerstörung. Dabei wenden wir uns gegen die Konzerne und eine Politik, die den Kohleausstieg verhindern. Wir stehen für einen gerechten und mit den Menschen vor Ort gemeinsam erarbeiteten Strukturwandel ein, um die Region zu stärken und echte Zukunftsperspektiven zu schaffen. Wir fordern noch in diesem Jahr einen Teil der Kraftwerke vom Netz zu nehmen und den Rest bis allerspätestens 2030 abzuschalten."