Dresden - Volkswagen hat am Mittwoch in der Gläsernen Manufaktur erste Details zur neuen ID.-Serie bekannt gegen. Mit der Serie will der Konzern das ehrgeizige Ziel "Electric for All" (Elektromobilität für Jedermann) umsetzen. Im Wesentlichen soll das durch einen innovativen Antriebs-Baukasten erreicht werden.
Die individuelle Mobilität steht vor einer Zeitenwende: Mit dem Elektroantrieb und der Digitalisierung beginnt für das Auto der tiefgreifendste Veränderungsprozess seiner weit über 100-jährigen Geschichte. Fahrzeugtechnik und Infrastruktur werden sich dabei radikal wandeln. Und Wertschöpfungsketten werden sich verschieben. Die Dynamik ist unübersehbar: Weltweit ist der Absatz an reinen Elektroautos (BEV / Battery Electric Vehicle) im vergangenen Jahr um mehr als 60 Prozent gestiegen. 2018 könnte erstmals die Schallmauer von einer Million neu zugelassener Elektroautos durchbrochen werden. Diese Zahlen werden ab 2020 nochmals deutlich nach oben schnellen.
Denn dann bringt Volkswagen die ersten Modelle der neuen ID. Familie auf den Markt: zuerst den kompakten ID., kurz darauf ein ID. SUV; zwei Zero-Emission-Vehicle mit der Reichweite heutiger Benziner. Thomas Ulbrich, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich E-Mobilität: „Schon 2020 wollen wir rund 150.000 E-Autos verkaufen, darunter 100.000 ID. und ID. SUV. Der beschleunigte Umstieg auf die E-Mobilität hilft uns zudem dabei, die sehr anspruchsvollen CO2-Ziele in Europa, China und den USA zu erreichen.“ Bis 2025 soll der Absatz der ID. Familie auf mehr als eine Million Fahrzeuge jährlich steigen.
Volkswagen bringt jedes Jahr mehr als sechs Millionen neue Fahrzeuge auf die Straßen der Welt. Die Marke macht technische Innovationen für viele Autofahrer erschwinglich. Und genau das wird auch für die künftigen Elektrofahrzeuge der neuen ID. Familie gelten: Das erklärte Volkswagen Ziel ist es, das Elektroauto für möglichst viele Menschen attraktiv zu machen und so den Durchbruch der E-Mobilität einzuleiten. „Der ID. wird ein Meilenstein der technologischen Entwicklung. Er wird das erste voll vernetzte und voll alltagstaugliche Elektroauto, das sich Millionen von Menschen leisten können“, so Christian Senger, Leiter der Volkswagen Baureihe e-Mobility.
Das technologische Rückgrat der ID. Familie ist eine neu entwickelte Fahrzeugplattform: der Modulare E-Antriebs-Baukasten, kurz MEB. Volkswagen gehört zu den erfolgreichsten Plattform-Entwicklern der Automobilindustrie. Das belegt der Modulare Querbaukasten (MQB), die wohl erfolgreichste Fahrzeugarchitektur der Gegenwart: Rund 55 Millionen Konzernfahrzeuge entstehen auf der Basis der ersten Generation des MQB. Jetzt überträgt Volkswagen die Plattform-Strategie in das Elektrozeitalter. Der MEB bildet dabei nicht nur die technische Matrix für alle Modelle der ID. Familie von Volkswagen, sondern auch für viele E-Autos der Konzernmarken Audi, Seat, Škoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Der MEB hat zwei große Alleinstellungsmerkmale. Erstens ist er keine nachträglich modifizierte Plattform für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, sondern ein von Anfang an dezidiert auf reine Elektroautos ausgelegter Baukasten. Dadurch kann Volkswagen die Möglichkeiten dieser Technologie optimal ausschöpfen. Christian Senger: „Der MEB definiert die Fahrzeugarchitektur neu und erreicht einen deutlichen Fortschritt beim Raumgefühl. Zudem werden alle ID. Modelle schnellladefähig sein.“
Zweitens können das Fahrzeugkonzept und das Design flexibler als je zuvor gestaltet werden – das Spektrum reicht vom Kompaktauto bis hin zum SUV und Van. Dank eines „Designs for Manufacturing“ ist der MEB zudem gezielt auf eine schnelle und effiziente Produktion ausgelegt. So wird der Konzern Skaleneffekte erzielen, die das Elektroauto günstiger und damit für viele Menschen erschwinglich machen. Dazu Thomas Ulbrich: „Der Elektro-Baukasten MEB ist das wohl wichtigste Projekt in der Geschichte von Volkswagen, ähnlich wie der Übergang vom Käfer zum Golf. Er ist die Basis für konzernweit mehr als zehn Millionen E-Autos innerhalb der ersten Welle und ebnet unseren Weg ins Elektrozeitalter“.
Mit dem I.D., dem I.D. CROZZ, dem I.D. BUZZ und dem I.D. VIZZION hat Volkswagen bereits vier ID. Konzepte als Studien vorgestellt. Die Entwicklung der Fahrzeugtechnologie ist nahezu abgeschlossen. Das Design der Modelle steht ebenfalls. Die Verträge mit den Batterielieferanten sind unterschrieben. Und in Zwickau investiert Volkswagen mehr als eine Milliarde Euro, um das Werk auf die Produktion der MEB-Fahrzeuge vorzubereiten. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen beim Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur. Volkswagen treibt seine E-Offensive also mit aller Konsequenz voran. Die Vision dabei: ELECTRIC FOR ALL!
Text: Volkswagen