Dresden - Von wahrer Lagerfeuerromantik sind die sanften oder auch leidenschaftlich rauschenden Klänge einer Gitarre kaum wegzudenken. Welche Kraft und Virtuosität dem Musikinstrument innewohnt, beweist im Rahmen der Jazztage-Dresden-Sonderkonzerte erneut die „Nacht der Gitarren“ und macht selbst Skeptiker zu Gitarrenfans. Vom Talent von vier der weltbesten Virtuosen können sich Zuhörer am 29. September um 20 Uhr in der Dresdner Dreikönigskirche selbst überzeugen.
Alles begann 1995 mit Brian Gores „International Guitar Night“, dem ersten Gitarrenfestival in Nordamerika. In einer angenehmen und lockeren Atmosphäre präsentiert die Reihe „Nacht der Gitarren“ seither jedes Jahr die weltbesten Akustikgitarristen. Statt als Konkurrenz stehen sie hier vereint auf einer Bühne und sorgen für einen unvergesslichen Konzertabend. Gemeinsam gestalten sie eine besondere Performance sowohl Solo als auch im Duett oder gar Quartett. Mit den neusten Original-Kompositionen begeben sich die Koryphäen ihres Faches auf eine Entdeckungsreise des musikalischen Austausches.
In diesem Jahr zeigen der deutsche Virtuose und Gypsy-Jazz-Gitarrist Lulo Reinhardt, der Multi-Stylist Daniel Stelter, die mehrfach preisgekrönte klassische Gitarristin Yuliya Lonskaya und der israelische Flamenco-Fusionist Itamar Erez ihr Können und die klangliche Vielfalt ihres Spiels. Insbesondere Reinhardt verbinden viele Fans seit langem mit Weltmusik und Latin. Als Spross der berühmten Familie Reinhardt wächst der Gitarrenvirtuose in der Tradition der Sinti auf und spielte über viele Jahre in der familieneigenen Band. Große Erfolge feierte er schließlich mit seiner eigenen Band „I Gitanos“, in der er gemeinsam mit seinem Vater und seinem Cousin auf der Bühne stand. Daniel Stelter hat sich dagegen in der deutschen Jazzszene mit seinem unaufgeregten und einprägsamen Stil einen Namen gemacht. Zwischen Jazz, Pop und Klassik sucht er nach einer harmonischen Melodieführung und entwickelt seine Klangsprache beständig weiter. Er steht bei der „Nacht der Gitarren“ gemeinsam mit Lonskaya auf der Bühne. Als erste weißrussische Gitarristin trat sie im Tschaikowski-Konzertsaal in Moskau auf. Mit der Vielfalt und Eleganz ihrer Musik spielte sie zudem in den angesehensten Orchestern Russlands. Schließlich vervollständigt Erez die Runde. Der einzigartige Klang seiner Musik speist sich aus der Zartheit orientalischer Sounds, der Freiheit des Jazz und der Leidenschaft des Flamencos. So ist es nicht verwunderlich, dass er bereits mit vielen international renommierten Größen zusammenarbeiten und zahlreiche Konzerte rund um den Globus spielen konnte.