Dresden - Das Stadtarchiv Dresden lädt Geschichtsinteressierte am Donnerstag, 18 Uhr, zum Vortrag über Lili Elbe von Historikerin Christina Düring ein. Der Eintritt ist kostenfrei. Lili Elbe, die als Einar Wegener zur Welt kam, war eine dänische Malerin und einer der ersten intersexuellen Menschen, die sich 1930/31 geschlechtsangleichenden Operationen unterzogen.
Im Jahr 1931 überschlugen sich die Schlagzeilen in den Zeitungen. Der Dresdner Anzeiger vom 4. März des damaligen Jahres berichtete über den „aufsehenerregenden Operationserfolg“. Der dänische Maler Einar Wegener sei „durch eine Reihe von Operationen, die der Direktor der Staatlichen Frauenklink in Dresden Prof. Dr. Warnekros an ihm vorgenommen hat, in eine Frau verwandelt worden.“
Die Geschichte von Lili Elbe ist eng verknüpft mit ihrer ungewöhnlichen Beziehung zu Ehefrau Gerda Wegener. Sie unterstützte ihre intersexuelle Partnerin nach besten Kräften. Auf der Suche nach sich selbst setzte sich Lili Elbe über gesellschaftliche, aber auch ethische Widerstände der damaligen Zeit hinweg. Am 12. September 1931 starb sie unerwartet.
Einer der wenigen Nachweise für Lili Elbes außergewöhnliches Leben befindet sich im Stadtarchiv Dresden: Die Sterbeurkunde von Lili Elbe. Im Jahr 2016 wurde im Rahmen der Filmproduktion über Lili Elbe „The Danish Girl“ das in den 1960er Jahren eingeebnete Grab auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof rekonstruiert und wieder eingeweiht. Der Vortrag im Stadtarchiv gibt einen Einblick über das Leben der historischen Person Lili Elbe, fernab von Mystifizierung in Literatur und Film.
Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm der Fachausstellung „Verborgene Geschichte(n) aus dem Stadtarchiv“ statt. Christina Düring ist Mitautorin in der Publikation „in civitate nostra Dreseden“ und Mit-arbeiterin des Stadtarchivs und schrieb den Beitrag über Lili Elbe. Die Publikation ist nach dem Vortrag erhältlich.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden