Dresden - 20 Millionen Euro mehr haben die Genossenschaften im vergangenen Jahr in den Wohnungsbau investiert, in diesem Jahr sollen sogar 60 Millionen Euro für den Ausbau genutzt werden, teilte der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften am Dienstag mit.
Knapp 290.000 Genossenschaftswohnungen gibt es aktuell in Sachsen, das umfasst immerhin jede 5. Mietwohnung. Der Quadratmeterpreis liegt dabei zwischen 4 Euro im Voigtland und 5.55 Euro in Dresden. Das Thema "Wohnen" spielt für viele Menschen zunehmend eine ernste Rolle. Laut VSWG muss in den kommenden Jahren weiter in den genossenschaftlichen Wohnbau investiert werden. Im vergangen Jahr hat die wirtschaftliche Situation in Sachsen gezeigt, dass der Mangel an Handwerkern oftmals zur Verzögerung beim Immobilienbaus geführt hat. Handwerkernotstand - ja, aber Wohnungsnotstand gäbe es in Sachsen keinen, so Vorstand Axel Viehweger.
Dass der Bau von Genossenschaftswohnungen in der Praxis oft viele Hürden zu überwinden hat zeigt ein aktuelles Beispiel. Die Auflagen des Landesamtes für Umwelt sind oftmals nur unter hohem finanziellen Aufwand zu bewerkstelligen. Geld, welches Genossenschaften durch erschwingliche Mieten kaum refinanzieren können. Die Frage "wie wollen wir in Sachsen wohnen" treibt derzeit nicht nur Axel Viehweger um, sondern auch die Politik im Wahljahr 2019. Viehweger mahnt im Hinblick auf den Wahlkampf allerdings eine realistische Einschätzung der Wohnsituation an.
Die Ergebnisse der Wahl können für die Entwicklung des Wohnungsmarktes ausschlaggebend sein. Die VSWG bleibt zuversichtlich, dass Genossenschaftswohnungen auch zukünftig beliebt sein werden.