Sachsen - Am Montag präsentierte der Dachverband der Migrantenorganisationen ein Positionspapier, das Forderungen nach einem grundlegenden Wandel in der Flüchtlingspolitik enthält.
Mehr als 40 Organisationen haben das Papier unterzeichnet, das zum Beginn der Internationalen Wochen gegen Rassismus vorgestellt wurde. Unter anderem wird eine dezentrale Unterbringung, eine elektronische Gesundheitskarte für Betroffene, Zugang zu Deutschkursen und der Kampf gegen Rassismus in Behörden gefordert. Angela Müller, Geschäftsführerin des sächsischen Flüchtlingsrates, sagte, dass ein Umdenken dringend notwendig sei, um eine gleichberechtigte Teilhabe Geflüchteter in Sachsen zu ermöglichen. Migration passiere, auch wenn Politiker das zu verhindern suchten.
Die Organisatoren erklärten, dass Sachsens bundesweiter Ruf dem eines weltoffenen Bundeslandes entgegenstehe. Seit 2015 werde zwar über das Leben von Migrantinnen und Migranten gesprochen, jedoch selten mit ihnen, sondern meist über ihre Köpfe hinweg, so die Kritik. Die sächsische Politik sei bisher eher darauf bedacht gewesen, Ängste der Bevölkerung vor Geflüchteten ernst zu nehmen. (mit dpa)