Warnstreik am Klinikum Dresden:
Am Donnerstag, den 28. November, stehen die Ärztinnen und Ärzte des Städtischen Klinikums Dresden im Fokus eines Warnstreiks. Hintergrund ist ein als unzureichend empfundenes Angebot der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in den aktuellen Tarifverhandlungen.
Die Protestaktion beginnt mit einer Kundgebung um 9:30 Uhr am Krankenhaus Friedrichstadt. Dabei adressieren die Ärzte ihre Klagen direkt an Dirk Köcher, Kaufmännischer Direktor des Klinikums und Verhandlungsführer der VKA.
Unzureichendes Angebot sorgt für Frust:
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund kritisiert das Angebot scharf. Nach einer neunmonatigen Nullrunde bietet die VKA lediglich eine schrittweise Gehaltserhöhung von insgesamt 5,5 Prozent bis Ende 2026 an. Dazu kommt eine einmalige Zahlung von 500 Euro. Auch Verbesserungen bei Schichtarbeit oder Arbeitszeiten fehlen komplett. „Das ist kein Angebot, das ist ein Affront“, so Torsten Lippold, Vorsitzender des Marburger Bundes Sachsen.
Einschränkungen im Klinikbetrieb:
Der Warnstreik betrifft alle Standorte des Klinikums, mit Ausnahmen der Kinderklinik sowie der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin. Geplante Behandlungen werden verschoben, die Notfallversorgung bleibt jedoch gesichert. Der Marburger Bund hat eine Notdienstvereinbarung angeboten, um die medizinische Grundversorgung aufrechtzuerhalten.
Ärzte fordern Respekt und Anerkennung:
Neben einer linearen Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent verlangt die Gewerkschaft Verbesserungen bei der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten. Ziel ist es, die hohe Belastung der Ärzte zu reduzieren und eine faire Entlohnung sicherzustellen.
Der Warnstreik am Donnerstag ist bereits die zweite Aktion im Rahmen dieser Tarifverhandlungen. „Wir geben täglich unser Bestes für die Patienten und erwarten, dass die Arbeitgeber unsere Leistung respektieren“, erklärt Franziska Kulling, Mitglied der Streikleitung.
Entscheidung über Vollstreik steht bevor:
Die Verhandlungen bleiben gespannt. In der ersten Dezemberhälfte stimmen die Mitglieder des Marburger Bundes über mögliche unbefristete Streiks ab. Sollte es dazu kommen, drohen weitreichende Einschränkungen in kommunalen Kliniken bundesweit.