Leipzig- Die Gewerkschaft Verdi hat den Warnstreik bei der Deutschen Post am Wochenende fortgesetzt.
Rund 3100 Beschäftigte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hätten am Samstag die Arbeit niederlegt, mit der Beteiligung am Freitag sei man auf über 6000 Teilnehmer gekommen, sagte Gewerkschaftssprecher Normen Schulze am Sonntag. Allein im Paketzentrum Dresden seien 175.000 Paketsendungen liegengeblieben. Betroffen waren auch Standorte in Leipzig, Magdeburg und Erfurt.
Schulze ging davon aus, dass es bis zur Fortsetzung der Tarifrunde am 8. und 9. Februar zu weiteren Aktionen kommt. Die Post rechne für 2022 mit einem Gewinn von 8,4 Milliarden Euro, die Forderungen der Gewerkschaft würden sich auf eine Summe von 750 Millionen Euro belaufen. Dieses Geld könne das Unternehmen ohne Weiteres in die Hand nehmen.
Verdi hatte die Beschäftigten der Deutschen Post AG am Donnerstag bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert für die 160.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr.
Die Post hatte angekündigt, in der nächsten Tarifrunde ein Angebot vorzulegen, das sich an einem fairen Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Beschäftigten und den ökonomischen Realitäten von Post & Paket Deutschland orientieren solle. Aus diesem Grund seien die Warnstreiks unnötig, da sie letztlich nur zulasten der Kundinnen und Kunden gingen, ergänzte ein Sprecher am Freitag.
Die Auswirkungen des Streiks waren regional unterschiedlich. Es kam zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Briefen und Paketen. Deutschlandweit waren am Freitag laut Post rund 2,3 Millionen Paket- und 13 Millionen Briefsendungen betroffen. Insgesamt seien bundesweit rund 16.700 Beschäftigte dem Streikaufruf gefolgt - dies entspreche einem Drittel der an diesem Tag anwesenden Beschäftigten, hieß es am Freitag.
Quelle: dpa